Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weltklasse-Cellist Alexey Stadler kommt
Anu Tali dirigiert erstmals bei Abo-Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg
BREGENZ (sz) - Beim zweiten AboKonzert des Symphonieorchesters Vorarlberg gibt es eine doppelte Premiere: Dirigentin Anu Tali feiert ihr Debüt mit dem Orchester. Zudem ist die erfolgreiche Estin die erste Frau, die den Klangkörper bei einem AboKonzert leitet. Auf dem Programm stehen „Dantons Tod“des österreichischen Komponisten Gottfried von Einem, dessen Geburtstag sich 2018 zum 100. Mal jährt, sowie Werke von Schostakowitsch und Tschaikowsky. Solist der Konzerte am 20. Oktober in Bregenz und am 21. Oktober in Feldkirch ist der russische Weltklassecellist Alexey Stadler.
Die slawische Seele und der Traum unterdrückter Völker von Freiheit bestimmen das Programm beim zweiten Abo-Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg. Die estnische Dirigentin Anu Tali und der junge russische Cellist Alexey Stadler sind die ideale Besetzung für diesen Abend, verspricht die Vorschau.
Die 1972 in Tallinn geborene Anu Tali ist die erste Frau, die das Symphonieorchester Vorarlberg bei einem Abo-Konzert dirigiert. Die Musikerin hat 1997, um die kulturellen Kontakte zwischen den nordischen Nachbarländern zu fördern, das Nordic Symphonic Orchestra gegründet. Dem Orchester gehören heute Musiker aus 15 Ländern an. Tali wurde mehrfach international ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie für ihr 2002 veröffentlichtes Debüt-Album „Swan Flight“den Echo Klassik in der Kategorie „Young Artist of the Year“. Weltweite Engagements als Gastdirigentin führten sie an das Pult des Tokyo Philharmonic Orchestra, des Orchestre National de France oder des Deutschen Symphonieorchester Berlin.
„Anu Tali gilt als eine der faszinierendsten Dirigentinnen der Gegenwart. Sie gehört einer jungen Generation an, die frischen Wind in die Musik bringen“, sagt Sebastian Hazod, neuer Geschäftsführer des Symphonieorchester Vorarlberg.
Der russische Cellist Alexey Stadler, Solist der beiden Konzertabende, bringt in der Interpretation der Werke von Komponisten seiner Heimat den Blick von innen mit, ist Hazod überzeugt. Das erste Cellokonzert von Schostakowitsch, Staatskomponist von Stalins Gnaden, der seiner inneren Auflehnung nur in seiner Musik verborgen Ausdruck verleihen konnte, erzählt ergreifend von Schwermut, Trauer und Aufbegehren.
Am Beginn des Abends erinnert die Suite aus dem Musikdrama „Dantons Tod“an den 100. Geburtstag Gottfried von Einems. Tschaikowskys erste, 1866 vollendete, Symphonie „Winterträume“beschließt den Konzertabend und beschwört das Bild des russischen Winters herauf. In den Melodien der Volksmusik nachempfunden, sind die Themen unüberhörbar russisch.
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