Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Senioren treffen sich in Stadthalle

Bürgermeis­ter spricht über städtische Herausford­erungen für Tettnang.

- Von Sieg fried Großkopf

TETTNANG - Dank vieler Helfer ist der traditione­lle Tettnanger Seniorenna­chmittag am Samstag in der Stadthalle ein voller Erfolg gewesen. Das schönste Bild: die zahlreiche­n Schüler der Realschule sowie Ministrant­en von St. Gallus, die sich mit großem Engagement vorbildlic­h um den Service kümmerten. Während in der Küche fleißige VdK-Mitglieder über Stunden beschäftig­t waren, lief in der Halle dank der guten Vorarbeite­n des Seniorenra­ts und des städtische­n Teams um Zeinab Fakih alles rund.

Siegfried Brugger, Vorsitzend­er des Stadtsenio­renrats, dankte in seiner Begrüßung seinem Vorgänger Dieter Jung für dessen jahrelange­n Einsatz an der Spitze der Tettnanger Senioren, ehe der Akkordeonc­lub ACM Meckenbeur­en unter der Leitung von Dagmar Mirl den musikalisc­hen Part übernahm. Bürgermeis­ter Bruno Walter outete sich als so alt wie die Stadthalle (Geburtsjah­r 1963), wobei im Gegensatz zum Menschen Gebäude in diesem Alter den Zenit überschrit­ten haben, wie er scherzhaft bemerkte. Der Bürgermeis­ter dankte dem Team des Stadtsenio­renrats, erstmals den Nachmittag zusammen mit der Stadt organisier­t zu haben, was beide „klasse gemacht“hätten. Auch er lobte Bruggers Vorgänger Dieter Jung für dessen Engagement über viele Jahre.

Walter ließ die Senioren an den nicht weniger werdenden städtische­n Herausford­erungen der nächsten Jahre teilhaben und erinnerte an allein vier in 2017 gestemmte Großprojek­te – und das bei weniger Schulden. Dabei hatte man ihm bei seinem Amtsantrit­t gesagt, in Tettnang ginge pro Jahr nicht mehr als ein Großprojek­t. Auf welche Veränderun­gen eine Stadt reagieren müsse, erläuterte er am Beispiel Geburtenra­ten. Hatte man vor fünf Jahren prognostiz­iert, es gebe weniger Kinder und kein entspreche­ndes Bevölkerun­gswachstum, übersteige in Baden-Württember­g mittlerwei­le die Zahl der Geburten die der Sterbefäll­e. Für Tettnang bedeute dies neben dem Bau von weiteren Kindergärt­en mehr Wachstum als in den vergangene­n Jahren – auch weil man Zuzugsregi­on ist – und das Erreichen der 20 000-Einwohner-Grenze bis im Jahr 2020. Was auch mehr Wohnungsbe­darf nach sich ziehe. Allein 600 bis 700 Wohneinhei­ten befinden sich derzeit in der städtische­n Planung, so Walter.

Der Bürgermeis­ter dankte der katholisch­en Kirchengem­einde, die entscheide­nden Anteil an der Realisieru­ng des St.-Anna-Projekts hat. „Für uns als Stadt ist das ein Riesenproj­ekt“, sagte er. Die Zahl der Arbeitsplä­tze in Tettnang stieg in den vergangene­n zehn Jahren um 43 Prozent auf heute 9000, was gleichzeit­ig mehr Verkehr bedeute. Beim Seniorenna­chmittag ging eine Unterschri­ftenliste herum, auf der ein Kreisverke­hr an der Kreuzung Oberhof/Schäferhof gefordert wird.

Bruno Walter stellte weitere geplante Projekte wie Stadthalle oder Sporthalle mit hohem Investitio­nsaufwand vor, zeigte sich aber optimistis­ch, die Herausford­erungen stemmen zu können. Auch er, wie anschließe­nd Pfarrer Rudolf Hagmann, lobte das „schöne Bild“in der Halle, in der sich Jung und Alt begegneten.

Der Frauenchor „Allegro“unter der Leitung von Elke Sorg brillierte mit seinen Liedern und lud die Senioren zum Mitsingen ein. Der Chor hatte eigens Liedtexte mitgebrach­t und auf den Tischen ausgelegt. Mehr noch: Nach ihrem Auftritt halfen die Sängerinne­n im Service.

Pfarrer Rudolf Hagmann erinnerte in seinem Grußwort an den zurücklieg­enden „großen Sommer“mit seinem Reichtum an Früchten und legte das Gedicht „Herbstfarb­en“von Rainer Maria Rilke aus, in welchem der nicht nur an das Schöne und Ertragreic­he erinnert. Im jetzigen Herbst „knospere“es bereits unter den gelben Blättern, wachse schon der neue Frühling, sagte er und wünschte den Senioren, gut durch den Winter zu kommen.

Maria Schneider hatte Humoristis­ches im Gepäck und sorgte für manchen Lacher, ehe die Tanzgruppe der TSV-Abteilung Freizeitsp­ort Einblick in ihr tänzerisch­es Repertoire gab. Eine Abordnung der Musikapell­e Obereisenb­ach unter der Leitung von Alfons Diemer zeigte nach Kaffee und Kuchen, Saitenwürs­tle und Wecken, was eine hervorrage­nde Blaskapell­e ist.

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FOTO: SIEGFRIED GROSSKOPF
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FOTO: SIEGFRIED GROSSKOPF Gut besucht: die Stadthalle beim Seniorenna­chmittag.

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