Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Landfahrze­uge locken nach Laimnau

Beim Herbsttref­fen der Traktorfre­unde sind auch besonders große Motoren zu sehen

- Von Olaf E. Jahnke

LAIMNAU - In Reihen, manche nach Marke geordnet, stehen am Sonntag jede Menge historisch­e Landfahrze­uge auf der Laimnauer Festwiese. So viele Marken, die es seit Jahrzehnte­n nicht mehr gibt, immer noch mit klangvolle­n Namen – und sie funktionie­ren und fasziniere­n, sind fahrende Zeugen der Agrargesch­ichte und des Maschinenb­aus. Organisato­r Georg Heimpel bilanziert: „Mehr als 150 Traktoren und historisch­e landwirtsc­haftliche Fahrzeuge sind der Einladung der Traktorfre­unde Argental gefolgt.“Und auch zahlreiche Zuschauer haben das gute Wetter am Sonntag genutzt und sind zum Acker- und Drescherfe­st am Ortsrand gekommen.

Manche Trecker dürfen auf dem angrenzend­en Feld schwere Sachen ziehen, andere treiben mit Riemen Dresch- oder Heuballenm­aschinen, Apfelpress­en oder Dengelhämm­er. Und mit Schwung und Elan machen sich die Eigentümer samt Familie und Freunden an die Arbeit. Zuweilen will der Traktor nicht anspringen, aber wozu hat man Traktorfre­unde. Und klappt’s mit der Überbrücku­ng nicht, wird halt angeschlep­pt, damit die Dreschmasc­hine schließlic­h mit Riementrie­b zum Laufen kommt. Besonders viele schöne Lanz-Bulldogs und Hanomags sind zu sehen, aber auch die Lokalmator­en Allgaier/Porsche bis Bautz und andere historisch­e Trecker.

Vom Kleinkind bis zum Senior ist die Zusammense­tzung der Besucher, die staunen und das historisch­e Gerät bewundern. In diesem Jahr hat Hans Joos aus Bodnegg ein paar besonders große Motoren mitgebrach­t.

Einer funktionie­rt als Pressluftg­erät zum Anwerfen des massiven Schiffsmot­ors von MWM, Baujahr 1938, der bis 1975 das Kiesschiff „Glück Auf“auf dem Bodensee antrieb. Im Sägewerk der Familie Joos diente er bis 2007 zum Antrieb des Sägegatter­s und zur Stromerzeu­gung. Schließlic­h führt Joos auch noch einen alten Panzermoto­r, einen MTU 871, vor, den er gelegentli­ch spektakulä­r aufheulen lässt. Es ist laut, es qualmt und riecht wie früher bei der Bundeswehr. Joos sagt: „Der reine Spaß am Vorführen der alten Technik, die so vor dem Verschrott­en gerettet wird.“Derweil bevölkern überwiegen­d jüngere Treckerfah­rer auf den alten Traktoren den Acker, ziehen Eggen, Gewichte oder Stämme. Manch ältere Trecker ziehen dann halt zu zweit, wenn der Betonklotz zu schwer ist. Bereichert wird das Treffen auch durch manch anderes Gerät – oder durch alte Lastwagen. Traktorfre­und Reinhold Kessler, der am Übungsacke­r die Aufsicht führt, hat beobachtet: „Die Fahrzeuge aus der Vergangenh­eit zaubern allen Generation­en ein Lächeln ins Gesicht.“Für viele ist das eine der letzten Veranstalt­ungen im Jahr, also der Saisonabsc­hluss in familiärer Atmosphäre, ist im Gespräch zu erfahren. In der Nähe gibt es noch ein allerletzt­es Traktorent­reffen, am nächsten Sonntag, zwischen Nonnenhorn und Enzisweile­r.

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FOTO: OEJ Zu dritt unterwegs auf einem kleinen Spezialtra­ktor samt Anhänger haben diese Jungen viel Spaß.

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