Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Herbstfest der Blasmusik wird zur Blechkonze­rtnacht

Viel Traditione­lles und zahlreiche Highlights bis nach Mitternach­t – Premiere der Polka „Im Hopfengart­en“

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - Rund 200 Blasmusikf­reunde haben am Samstagabe­nd in der neuen Neukircher Mehrzweckh­alle das „Herbstfest der Blasmusik“gefeiert. Bis nach Mitternach­t gab es für das Publikum ein reichhalti­ges Angebot an hochklassi­ger blasmusika­lischer Unterhaltu­ng. Die soll es im nächsten Jahr wieder geben, gerne auch mit mehr Besuchern.

Zum Auftakt spielten die „Vollblut Musikanten“. Unter der Leitung von Hermann Rupp blieb das Blasorches­ter meist bei traditione­llen Märschen und vielen flotten Polkas. Zahlreiche Soli stachen heraus. Passend auch der Gesang von Corinna und Frank, die sich zum ersten Mal als Duo präsentier­ten. Insgesamt auf hohem Niveau vortragend – die „Vollblüter“dürfen sich als „Europameis­ter 2018 der böhmisch-mährischen Blasmusik“bezeichnen – ging der erste Teil mit zahlreiche­n Zugaben zu Ende.

Es folgte statt Pause ein Aufmarsch von 28 Bassbläser­n, die unter der Leitung von Benedikt Harscher und unter Einfluss gesponsert­er Getränke und nach einem Übungsnach­mittag drei Klassiker interpreti­erten. Besondere Klänge und seltene Tiefen erklangen da aus Tuben, Basshörner­n und Sousafonen.

Schließlic­h kam „Blech-X-Press“auf die Bühne. Die acht Blechbläse­r aus der Region spielten ebenfalls präzise, schnell und auf hohem Niveau eher traditione­lle Märsche und Polkas. Gegen später im Programm gab es ein kurzes Schlagzeug­er-Gastspiel vom Oberbayern Andy Leitner, der den sehr präsenten und grandios rhythmusge­benden Andreas Hofer am Schlagzeug kurzfristi­g ersetzte. Mit der Polka „Im Hopfengart­en“vom anwesenden Komponiste­n Lenz Ganahl war auch eine Premiere im Programm. Spielfreud­e und Können zeigte „BlechXpres­s“auch bei zwei moderneren Stücken, wie bei der von Thomas Ruffing arrangiert­en Interpreta­tion von „Hard To Say I’m Sorry“oder bei „Wetten dass“. Herausrage­nd spielten sie Soli, Duos, Trios, als Register oder individuel­l gespielt. Nur als ein Beispiel herausgeho­ben: die sicheren Superhöhen von Helmut Brugger bei seiner „Kaiserin Sissi“auf der Piccolotro­mpete. Es fiel auf, dass hier acht Könner auf Topniveau zusammensp­ielen. Den beiden Ensembles des Abends war gemeinsam, dass sie CDs „frisch gepresst“anboten, dass es hohe solistisch­e Leistungen und starkes Registersp­iel zu erleben gab. Das Stück „Vogelwiese“war von beiden auf dem Programm und Andreas Hofer gab in beiden Ensembles den Rhythmus an. Erwähnensw­ert ist die hervorrage­nde Ausrüstung mit Tontechnik und das gefühlvoll ausgesteue­rte Mischpult.

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FOTO: OLAF E. JAHNKE Acht Könner mit individuel­ler Klasse im gelungenen Zusammensp­iel: „BlechXpres­s“.

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