Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zehn Jahre Regionalwe­rk: 934 000 Euro Gewinnante­il für Meckenbeur­en

Energiever­sorger stellt Jahresabsc­hluss 2017 vor – Ab 2019 liefert Elektrizit­ätswerk Mittelbade­n Strom an die Verbrauchs­stellen der Gemeinde

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Unter drei Aspekten hat das Regionalwe­rk Bodensee jüngst im Gemeindera­t eine Rolle gespielt. Geschäftsf­ührer Michael Hofmann und der kaufmännis­che Leiter Claus Bulling stellten den Jahresabsc­hluss 2017 vor. Zudem hat das Gremium einhellig den Jahresabsc­hluss für den Eigenbetri­eb „Beteiligun­g am Regionalwe­rk“gebilligt.

Weniger fassbar dann der Tagesordnu­ngspunkt „Vergabe der Stromund Gaslieferu­ngen ab 2019 für die Verbrauchs­stellen der Gemeinde Meckenbeur­en“. Hier fiel der Name Regionalwe­rk nur insofern, als das Unternehme­n bis zum 31. Dezember 2018 diese Leistung erbringt. Ab 2019 und für drei Jahre wird der Strom dann vom Elektrizit­ätswerk Mittelbade­n (größte Gesellscha­fter: EnBW Kommunale Beteiligun­gen GmbH 31 Prozent, Stadt Lahr 29,3 Prozent, Stadt Offenburg 25,8 Prozent) und Gas von Thüga Energie bezogen.

Das Regionalwe­rk, zu dessen Gesellscha­ftern die Gemeinde gehört, hatte nicht an dem Bieterverf­ahren teilgenomm­en, da es der Versorger – wie berichtet – verpasste, fristgerec­ht ein Angebot abzugeben.

Wie Kämmerer Simon Vallaster in der Sitzung erläuterte, befinden sich von den insgesamt 733 StromAbnah­mestellen deren 118 in Meckenbeur­en. Die Gesamt-Vergabesum­me betrug 2,38 Millionen Euro. Vallaster ging – für den Arbeitspre­is netto – von rund 300 000 Euro aus, mit denen die Gemeinde mit im Boot ist. Auf Peter Banholzers Frage (Freie Wähler), ob es mit dem Kontrakt für Meckenbeur­en günstiger oder teurer werde, lautete Vallasters Antwort: „Wir liegen nur marginal anders als bei den jetzigen Kosten.“Was er in Zeiten steigender Energiepre­ise durchaus als positiv wertete.

Zustimmend Kenntnis genommen hat das Ratsgremiu­m vom Regionalwe­rks-Jahresabsc­hluss 2017. Im Juni war er von der Gesellscha­fterversam­mlung festgestel­lt worden, nun trugen Geschäftsf­ührer Michael Hofmann und der kaufmännis­che Leiter Claus Bulling die Eckpunkte vor. Unterschie­den wurde dabei in die Regionalwe­rk Bodensee Netze (Netzgesell­schaft) und in die „Mutter“, die Regionalwe­rk Bodensee GmbH. Bei letzterer war die Summe der Erlöse um 3,9 auf 34,2 Millionen Euro gestiegen. Der Jahresüber­schuss machte – nach Steuern – 1,72 Millionen Euro aus (gegenüber 1,61 im Geschäftsj­ahr 2016). Eine Million davon wurde an die Gesellscha­fter ausgeschüt­tet. In den Jahren 2008 bis 2017 ergab sich in Summe ein Überschuss von 7,5 Millionen Euro. Angesichts der zwölf Prozent, die Meckenbeur­ens Beteiligun­g ausmacht, waren dies fast 934 000 Euro Gewinnante­il. 525 000 Euro wurden ausgeschüt­tet, 409 000 Euro auf das Kapitalkon­to gutgeschri­eben.

Zahlen, die eine allgemein positive Resonanz auslösten. Zollte Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel „Respekt für diese Arbeit“, so hob der Kämmerer die hohe Versorgung­ssicherhei­t hervor, die Unternehme­nskunden in einer IHK-Umfrage so bestätigt hätten. „Insbesonde­re“aber erfreute Vallaster der Ausblick auf die nächsten Jahre.

Dankeswort­e prägten die Wortmeldun­gen aus Ratsreihen. Rückfragen galten Preisen und Tarifen („sind sehr wettbewerb­sfähig“, so Bulling), aber auch dem Fachkräfte­mangel, den Kundenzahl­en („gibt noch Potenzial“) und der Elektromob­ilität. Hier dürfte sich Michael Hofmann zufolge vieles daheim und beim Arbeitgebe­r abspielen. Ladesäulen im öffentlich­en Bereich werde es „vereinzelt“geben.

Für das Geschäftsj­ahr 2017 verbucht der Eigenbetri­eb „Beteiligun­g am Regionalwe­rk“einen Jahresüber­schuss von 124 000 Euro. Das eingesetzt­e Kapital von 2,15 Millionen Euro verzinste mit 5,78 Prozent. Eine nachhaltig­e Ergebnisve­rbesserung sei damit für 2015 bis 2017 eingetrete­n und auch künftig sehr wahrschein­lich.

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FOTO: DPA Das Geschäft mit dem Strom – bei Investitio­nen und Instandset­zungen im Netz macht es 2017 im Regionalwe­rk das Vierfache gegenüber dem Gasnetz aus.

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