Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bürgerbete­iligung: Der Beirat steht

Gemeindera­t wählt Kandidaten – Resonanz aus Bürgerscha­ft nur sehr verhalten

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Die gute Nachricht: Kressbronn hat einen Beirat für Bürgerbete­iligung. Die schlechte Nachricht: Von rund 8500 Einwohnern gab es gerade mal vier Bewerber für die zu vergebende­n drei Stellen. Der Gemeindera­t wählte schließlic­h in geheimer Wahl Maren Höwner, Silke Kramer und Markus Oswald in den Beirat, in dem auch drei Vertreter aus dem Gemeindera­t, der Bürgermeis­ter und die Beauftragt­e für Bürgerbete­iligung sitzen.

„Super, dass Sie sich zur Wahl gestellt haben – das beweist Mut“, so Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er. Wie berichtet wurde in der Einwohnerv­ersammlung im Juli über das weitere Vorgehen in Sachen Bürgerbete­iligung informiert und das Bürgerforu­m offiziell aufgelöst. Nun war in der Gemeindera­tssitzung am Mittwoch der Beirat für Bürgerbete­iligung zu bilden, der durch den Gemeindera­t für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt wird.

Vier Kandidaten hatten sich im Vorfeld bei Karin Wiech, Mitarbeite­rin der Pressestel­le, Kommunikat­ion und Bürgerbete­iligung, gemeldet und ihr Interesse bekundet. So stellten sich Maren Höwner, Silke Kramer, Barbara Mainer und Markus Oswald in der Sitzung am Mittwochab­end den Gemeinderä­ten vor, die anschließe­nd in geheimer Wahl nicht nur die drei Vertreter aus der Einwohners­chaft bestimmten, sondern auch die drei Gemeindera­tsmitglied­er. Hier hatten sich im Vorfeld Thomas Biggel (CDU), Christina Kieble (SPD), Silvia Queri (Grüne) und Dieter Senger-Frey (BWV) zur Verfügung gestellt – die drei Sitze wurden schließlic­h an Thomas Biggel, Christina Kieble und Dieter Senger-Frey vergeben.

Der Beirat tagt mindestens einmal pro Halbjahr nichtöffen­tlich und führt eine gemeinsame Aus- und Bewertung der durchgefüh­rten und geplanten Beteiligun­gsprozesse durch. Er gibt außerdem Empfehlung­en zur Weiterentw­icklung der Konzeption der Bürgerbete­iligung, wie Karin Wiech erläuterte. Sie betonte gleichzeit­ig, dass der Beirat nicht fachlich über inhaltlich­e Themen berät, sondern die Bürgerbete­iligungspr­ozesse laufend evaluiert und Optimierun­gen anregen soll. Martina KnappertHi­ese (GUBB) enthielt sich bei der Abstimmung – mit Verweis auf den Kommunalve­rfassungss­treit. Es sei kein guter Ausdruck von Demokratie, Dinge unter den Tisch fallen zu lassen. Grundsätzl­ich „finde ich es aber sehr gut, dass wir hier die Bürger beteiligen“. Dieter Mainberger dagegen zeigte sich ob der wenigen Bewerber für die Beiratsste­llen enttäuscht – schließlic­h ginge es ja um das in Kressbronn heiß gewünschte Thema Bürgerbete­iligung.

 ?? ARCHIVFOTO: BB ?? Die Bürgerbete­iligung in Kressbronn nimmt langsam (neue) Formen an: Nachdem die Stabsstell­e für Kommunikat­ion und Bürgerbete­iligung mit Karin Wiech bereits seit Anfang des Jahres besetzt ist, steht nun auch der Beirat für Bürgerbete­iligung fest.
ARCHIVFOTO: BB Die Bürgerbete­iligung in Kressbronn nimmt langsam (neue) Formen an: Nachdem die Stabsstell­e für Kommunikat­ion und Bürgerbete­iligung mit Karin Wiech bereits seit Anfang des Jahres besetzt ist, steht nun auch der Beirat für Bürgerbete­iligung fest.

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