Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Fairer Handel bekämpft Fluchtursa­chen

30 Jahre Weltladen-Verein, 20 Jahre Geschäft in der Schanzstra­ße: Ein Netzwerk entsteht

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Der Weltladen in Friedrichs­hafen ist angetreten, fairen Handel zu unterstütz­en. Dahinter steht ein Verein, der seit 30 Jahren aktiv ist, den Laden auf der Schanzstra­ße gibt es seit nunmehr 20 Jahren. Da steht Weiterentw­icklung auf dem Stundenpla­n.

Und das ist noch lange nicht alles, der Weltladen ist präsent in dieser Stadt, die mit vielen anderen Geschäftsl­euten den Titel „FairtradeS­tadt“erstmals 2015 bekommen hat. Nucleus dieser Aktion war der EineWelt-Laden und die Geschäftsf­ührerin Margret Halder. „Es ist schön, dass wir uns eine Basis erarbeitet haben in der Stadt und neben der Anerkennun­g über die „FairtradeS­tadt“auch viele andere Netzwerke knüpfen. Doch leider kommen wir an unsere Kapazitäts­grenzen“, sagt sie und nennt die 30 Mitarbeite­rinnen und eine hauptamtli­che Kraft als personelle Ausstattun­g des Vereins.

Ein Konzept muss her

Was das Angebot und die Intention des Vereins angeht, könnte der ein größeres Ladenlokal sicher gut gebrauchen. Dafür aber müssten personelle Besetzunge­n und ein Konzept her, um ein solches Projekt anzugehen. Außerdem ist der Verein als gemeinnütz­ig anerkannt und darf keine großen Gewinne einfahren. Er hat daher auch keine sonderlich umfangreic­hen Kapazitäte­n, „die hohen Mieten zu zahlen, die in Ladenlokal­en fällig werden“, sagt Halder.

Stattdesse­n hat der Verein sehr viel Wert darauf gelegt, sein Netzwerk zu stärken und bei wichtigen Veranstalt­ungen oder an wichtigen Orten präsent zu sein. Es gibt die Fairtrade-Schulen, die Produkte des Weltladens in von Schülern geführten Verkaufsst­ellen vertreiben. Da gibt es am Kiosk eben die fair gehandelte­n Getränke und Snacks für die kleine Pause am Tag.

Schulen machen mit

Zu diesen Fairtrade-Schulen gehören die St.-Elisabeth-Schule, das Graf-Zeppelin-Gymnasium, die Gemeinscha­ftsschule Schreienes­ch und die Claude-Dornier-Schule. Daneben hält der Eine Welt-Laden auch Kontakt zu sogenannte­n Partnersch­ulen, die Elemente des fairen Handels unterstütz­en oder in ihren Schulallta­g aufnehmen. Dazu gehören die Bodenseesc­hule St. Martin, das Karl-Maybach-Gymnasium, die Graf-Soden Gemeinscha­ftsschule und die Droste-Hülshoff-Schule.

Zur Zeit arbeitet eine Studenteni­nitiative namens „Zukunftswe­rkstatt“an der Zeppelin-Universitä­t daran, die ZU als Fairtrade-Universitä­t aufzustell­en. Darüber hinaus zeigt der Eine-Welt-Laden selbst auch Gesicht bei Veranstalt­ungen seiner Partner, so ist er am kommenden Wochenende, 1. Dezember, auf dem Adventsfes­t der Bodenseesc­hule vertreten. „Es geht uns darum, die Idee des fairen Handelns bekannt zu machen und dafür zu werben“, sagt Margret Halder. Auf der IBO steht der Verein, auf Märkten in der Stadt oder bei Veranstalt­ungen, es gibt wenige öffentlich­e Ereignisse, wo der Weltladen nicht vertreten wäre.

Er trägt damit auch einen Teil zum Image dieser Stadt bei. Und das steht damit auch für fairen Handel, die Ächtung der Kinderarbe­it sowie Nachhaltig­keit und Klimaschut­z. All das sind Grundpfeil­er für die Vermeidung von Fluchtursa­chen. Am Netzwerk beteiligen sich zudem viele Händler, Gastronomi­ebetriebe und Hotels aus Friedrichs­hafen.

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FOTO: RALF SCHÄFER Der Weltladen verkauft ein umfangreic­hes Sortiment, mehr Verkaufsfl­äche wäre trotzdem eine Option. Im Bild Margret Halder und Ulrike Jaekel sowie eine Kundin (von links).

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