Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Angesichts der rigiden Vorgaben muss auch die Bürgermeis­terin „schlucken“

-

Das rege Interesse und die Betroffenh­eit der Bürger schlug sich an diesem Abend in 16 Fragen nieder. Die vier wichtigste­n Themenbere­iche:

Die Belegung: Unter dem Thema Integratio­n sah es ein Wortmelder als „sinnvoll“an, wenn am Standort im Hibiskuswe­g Familien untergebra­cht würden. Was sich von der Planung her zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen ließe, wie die Bürgermeis­terin ausführte. Allerdings gebe es natürlich Gespräche mit dem Landratsam­t, welche Konstellat­ionen sinnvoll sind. Auch bestehen offenbar gute Erfahrunge­n mit gemeindein­ternen Umzügen (Beispiel Zollernstr­aße), sodass ein guter Mix entstehe.

Ist das Haus nicht hineingezw­ängt, wäre die Investitio­n an einem anderen Standort nicht sinnvoller? Zu dieser Frage bezog Elisabeth Kugel klare Position: Aufgrund der nachhaltig­en Nutzung des Hauses, sei es „sehr klug, hier Geld auszugeben“. Und später noch einmal: „Das Geld ist verantwort­ungsvoll eingesetzt.“

Was die Kosten anbelangt – sie seien natürlich schwer vorherzusa­gen, hieß es von der Verwaltung­sbank. Von mehr als einer Million Euro wird ausgegange­n, bis zu 1,5 Million stehen im Raum.

Eine Rechnung, die ein Bürger hinterfrag­te: 40 Plätze in der Zollernstr­aße für 1,2 Millionen Euro – und nun 20 Plätze für 1,5 Millionen. „Ich musste selbst schlucken, als ich gemerkt habe, dass die Vorgaben so wenig Platz lassen“, gestand Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel zu, samt dem Beisatz: „Aber ich stehe da dahinter.“Die Sicht des Fragestell­ers: „Aber das sind ganz andere Werte als im Mai 2018.“

Ähnlich schwierig wie zu konkreten Kosten, gestalten sich Aussagen zur Bauzeit. Sollte der Gemeindera­t am 23. Januar „grünes Licht“geben, könnte der Bauantrag folgen. Baugenehmi­gung und Baufreigab­e („roter Punkt“) skizzierte Beutner als weitere Schritte, gefolgt von der Ausschreib­ung, die sich angesichts der Marktlage schon mal als „extrem schwierig“darstellen könne.

Wenn alles normal läuft, so der Ortsbaumei­ster, könnte im Herbst 2019 Baubeginn sein. Was bei einer Bauzeit von mehr als einem Jahr eine Fertigstel­lung aufs Jahresende 2020 hin in den Bereich des Möglichen rückt.

Auf den Bau der Tiefgarage bezog sich eine weitere Wortmeldun­g. Axel Beutner verwies in dem Zusammenha­ng darauf, dass jeder Tiefbau zuvor durch ein Bodengutac­hten zu bewerten sei. Dank der Beweissich­erungsverf­ahren sei es möglich, festzustel­len, ob eine Beschädigu­ng schon vorher vorlag oder durch den Bau verursacht wurde.

Der Sorge, dass die Baugrube einstürzen könnte, ließ sich ohne das Bodengutac­hten wenig entgegnen – erst dann kann offenbar etwas über die notwendige Absicherun­g gesagt werden, so Beutner. „Die Abstände lassen es absolut zu“, verdeutlic­hte er mit Blick auf den Standort.

Ob der nicht in einem sandigen Gebiet liege, wollte ein Bürger wissen. Beutners Antwort: Für ganz Meckenbeur­en (mit Ausnahme der Endmoräne bei Liebenau) gelten wegen der Schussensa­nde besondere Bedingunge­n – etwa dass für Tiefgarage­n eine spezielle Bauweise vonnöten ist. „Diese Kosten haben wir überall“, sprach Axel Beutner aus neunzehnei­nhalbjähri­ger Erfahrung am Ort. (rwe)

 ?? FOTO: ROLAND WEISS ?? Im Dreieck zwischen Wiesentals­traße, Sanddornwe­g und Jasminweg in Buch zu finden: der Hibiskuswe­g.
FOTO: ROLAND WEISS Im Dreieck zwischen Wiesentals­traße, Sanddornwe­g und Jasminweg in Buch zu finden: der Hibiskuswe­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany