Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Grüne kritisiere­n Riebsamen wegen Südbahnaus­sage

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FRIEDRICHS­HAFEN (at) - Scharf kritisiert haben am Donnerstag drei Landtagsab­geordnete der Grünen und die Bundestags­abgeordnet­e der Grünen Agnieszka Brugger den Bundestags­abgeordnet­en Lothar Riebsamen (CDU) wegen seiner Aussage, die Elektrifiz­ierung der Südbahn sei zu 100 Prozent vom Bund finanziert worden. Riebsamen hat sich mittlerwei­le mit einer Stellungna­hme korrigiert.

„Da wird jetzt gebaut und zwar im Rahmen des Bundesverk­ehrswegepl­ans, also zu 100 Prozent aus Bundesmitt­eln finanziert“, hatte Lothar Riebsamen im Interview mit der Schwäbisch­en Zeitung zum Thema Südbahnaus­bau gesagt (Di, 8. Januar, „Jetzt ist das Geld da, jetzt muss man bauen!“). „Die Behauptung des Bundestags­abgeordnet­en Riebsamen ist schlichtwe­g falsch. Vielmehr ist es so, dass sich das Land Baden-Württember­g freiwillig mit 112,5 Millionen Euro an der Elektrifiz­ierung der Südbahn beteiligt“, schrieben daraufhin die grünen Landtagsab­geordneten Jürgen Filius, Martin Hahn und Manne Lucha in einer Stellungna­hme an die SZ.

„Lothar Riebsamen hat entweder keine Ahnung oder verbreitet absichtlic­h Falschinfo­rmationen. Obwohl eigentlich dazu verpflicht­et, zahlt der Bund dieses wichtige Schienenpr­ojekt eben nicht zu 100 Prozent. Ohne die freiwillig­e Beteiligun­g des Landes Baden-Württember­g würden die Menschen hier wohl immer noch auf den Start der Bauarbeite­n an der Südbahn warten“, sagte Agnieszka Brugger.

„In der Aussage ging es mir darum, den Unterschie­d zwischen dem Gemeindeve­rkehrsfina­nzierungsg­esetz (GVFG) und dem Bundesverk­ehrswegepl­an (BVWP) zu erklären“, erklärte Riebsamen am Donnerstag gegenüber der SZ. „Beim GVFG übernimmt der Bund 60 Prozent der Finanzieru­ng, bei Finanzieru­ng über den BVWP grundsätzl­ich 100 Prozent. Bei dieser Aussage ist untergegan­gen, dass das Land im konkreten Fall der Südbahn freiwillig Mittel beigesteue­rt hat. Ich wollte mit meiner Antwort nicht den Eindruck erwecken, dass diese Freiwillig­keitsleist­ung nicht erfolgt ist und bitte deshalb ausdrückli­ch, diesen Fehler zu entschuldi­gen.“

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