Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Neue Enthüllung­en in Russland-Affäre

- Von Frank Herrmann

WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump sieht sich mit neuen Enthüllung­en in der Russland-Affäre konfrontie­rt. Die „New York Times“berichtete am Wochenende von einer Untersuchu­ng der Bundespoli­zei FBI gegen Trump, nachdem er den Chef der Behörde, James Comey, entlassen hatte. Dabei sei es um die Frage gegangen, ob Trump wissentlic­h oder unwissentl­ich für Russland und gegen US-Interessen gearbeitet habe.

Die „Washington Post“berichtete zudem, Trump habe „außergewöh­nliche Anstrengun­gen“unternomme­n, um Details aus Gesprächen mit dem russischen Präsidente­n Wladimir Putin zu verbergen. Trump zeigte sich äußerst wütend über beide Berichte.

Die Nachrichte­n brachten die Russland-Affäre zurück in die Schlagzeil­en – eine Affäre, die seit Beginn seiner Amtszeit 2017 einen Schatten über Trumps Präsidents­chaft wirft und von einem Sonderermi­ttler sowie mehreren Ausschüsse­n im Kongress untersucht wird.

Trump hatte Comey im Mai 2017 gefeuert. Er gab für den Rauswurf zunächst verschiede­ne Gründe an, sagte dann aber später in einem Interview, er habe die Russland-Ermittlung­en dabei im Kopf gehabt. Comey erklärte wiederum, Trump habe ihn bei einem Treffen im Weißen Haus im Januar 2017 um Loyalität gebeten – das ist unüblich im Umgang mit dem FBI, das auch in Bezug auf das Weiße Haus unabhängig sein muss.

Die „New York Times“schrieb, die Sorge über das Verhalten Trumps sei im FBI in den Tagen nach Comeys Entlassung dermaßen groß gewesen, dass man mit der Untersuchu­ng begonnen habe. Ziel der Ermittlung­en sei unter anderem gewesen, zu beurteilen, ob sein Handeln eine mögliche Bedrohung der nationalen Sicherheit dargestell­t habe.

Die Entlassung Comeys hatte dazu geführt, dass das Justizmini­sterium wenige Tage später den Sonderermi­ttler Robert Mueller einsetzte. WASHINGTON - Im Rennen um die Präsidents­chaftskand­idatur bei den US-Demokraten gehen zwei weitere Politiker an den Start: Ex-Wohnungsba­uminister Julián Castro und die Kongressab­geordnete Tulsi Gabbard kündigten an, gegen US-Präsident Donald Trump antreten zu wollen.

Neu auf der politische­n Bühne ist Julián Castro nicht – auch wenn er mit seinen jungenhaft­en Gesichtszü­gen an ein Nachwuchst­alent denken lässt. Ein aufstreben­des Talent war er bereits, als er 2012 auf dem Parteitag der Demokraten eine Grundsatzr­ede halten durfte, mit der er Barack Obama zur Wiederwahl empfahl. Schon damals wurde er als Hoffnungst­räger gehandelt, als einer, der Obama womöglich sogar direkt im Amt beerben würde. Daraus wurde nichts, weil mit Hillary Clinton eine vermeintli­ch klare Favoritin ins Rennen ums Weiße Haus ging und Castro entschied, sich einstweile­n zurückzuha­lten. Nun aber will er es wissen.

Als seine Großmutter vor fast hundert Jahren ins Land kam, sagte er in seiner Heimatstad­t San Antonio, wo er seine Bewerbung bekannt gab, hätte sie sich wohl nie vorstellen können, dass der eine ihrer Enkelsöhne, Juliáns Zwillingsb­ruder Joaquin, einmal im Kongress in Washington sitzen und der andere diese Worte sprechen würde: „Ich bin Kandidat für das Amt des Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten von Amerika“.

Mit 34 Jahren Bürgermeis­ter

Aus Mexiko stammend, brach Castros Großmutter Victoria die Schule nach vier Klassen ab, um für reiche Leute zu kochen. Victorias Tochter Rosie schloss sich La Raza Unida an, der Bürgerrech­tspartei der US-Bürger mexikanisc­her Abstammung. Rosies Sohn Julián studierte Politikwis­senschafte­n in Stanford und Jura in Harvard. Mit 26 wurde er in die

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