Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Von Dewitz lobt neue Anbindung an Großstadt Tettnang
CDU Tannau lädt zum Neujahrsempfang ein – Gastredner ist Norbert Lins – Bodasee-Schwob unterhält
TANNAU
(anrö) - Der Neujahrsempfang der CDU Tannau hat am Sonntagmorgen zahlreiche Bürger aus den umliegenden Gemeinden in das Dorfgemeinschaftshaus Tannau gelockt. Vorsitzender Ludwig Häfele begrüßte nach einem Tusch auf dem Akkordeon von Frieder Hahn, dem „Bodensee-Schwoab“, im Namen des CDU-Ortsverbands, Ortsvorsteher Hubertus von Dewitz, Bürgermeister Bruno Walter, den Europa-Abgeordneten Norbert Lins (CDU) sowie die Stadt- und Ortschaftsräte und die Bürger.
Die Anbindung an die Großstadt Tettnang durch den in Fahrt gekommenen Bürgerbus „BerTTl“sei eine der „schönen Sachen“, die vergangenes Jahr passiert sind, sagte Hubertus von Dewitz in seinem Grußwort. „Schnelleres Internet“sei ein Dauerthema, aber mit der Umsetzung hapert es leider noch. Schon sichtbar im Bau ist ein Radweg nach Neukirch, weitere sind in Planung, „leider ist das Geld knapp, wie ich gehört habe“, sagte Hubertus von Dewitz. Der Umbau des Krumbacher Kindergarten stünde an und das Schwimmbad Obereisenbach, das, mit einem Blick zu Bürgermeister Bruno Walter, „im letzten Sommer besser als das Tettnanger Freibad besucht war“, muss dringend saniert werden. Von Dewitz bedankte sich bei der Stadt Tettnang für die Unterstützung und bei den Ortschaftsräten für die gute Zusammenarbeit.
Bruno Walter ging mit seinen Worten auf das Thema Werte und Normen ein. „Sich zu einer Partei zu bekennen und zur Wahl zur Verfügung zu stehen, traue sich bald niemand mehr, da man Gefahr laufe, angegriffen zu werden“, sagte Walter. Jedes Ergebnis werde sofort an den Pranger gestellt, deshalb sei das Lügen alltäglich geworden. Walter lobte das bürgerliche Engagement, ohne das die Gesellschaft immer ärmer würde. Im Übrigen sei das Jahr 2018 ein Planungsjahr gewesen. Kindergärten, eine neue Stadt- und Sporthalle, bezahlbarer Wohnraum und vieles mehr müsse angepackt werden. Die Verschuldung sei niedrig gewesen, doch das werde nicht so bleiben können. Aber es gelte, etwas für künftige Generationen zu schaffen. Mit dem Blick auf die Europawahlen wünscht sich Bruno Walter Mut zur Menschlichkeit und Achtsamkeit sowie Optimismus und Energie.
Ein Lob auf die CDU-Traumfrau
Zur Auflockerung gab es zwischendurch allerhand Heiteres und Deftiges von Frieder Hahn. Zum Beispiel die Tannau-Hymne zum Mitsingen, zur Melodie „Les Champs-Elysées“, das „Wahlkampflied“für die CDU, den „Skandal vom Bollenbach“oder ein Loblied auf die „CDU-Traumfrau“Sylvia Zwisler und den „Hopfenbrocker Rock“.
Last but not least ergriff Norbert Lins das Wort. Lins ist Mitglied des Europäischen Parlaments und dort unter anderem im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit, sowie für ländliche Entwicklung und Landwirtschaft tätig. Er stammt aus der Nähe von Ravensburg und hat einen starken Bezug zur hiesigen Region. Er will, dass Familienbetriebe unterstützt werden und als Gewinner hervorgehen, sagte er. Pflanzenschutz und Landwirtschaft sollen nach belegten Forschungsergebnissen sinnvoll miteinander zu vereinbaren sein. Norbert Lins warnte davor, die anstehende Europawahl als unwichtig zu beurteilen und sich „ins Schneckenhaus zurückzuziehen“. Die proeuropäische Mehrheit müsse erhalten bleiben, da besonders die hiesige Region auf die Stärke Europas angewiesen sei. Der Bodenseekreis ist sehr exportorientiert und würde am meisten unter dem Mangel an pro europäischen Kräften leiden, sagte Lins. Auch gelte es, die Friedensgemeinschaft zu erhalten und rechtsgerichteten Ländern keinen Vorschub zu leisten. Wir dürfen Europa nicht verraten, denn „ein starkes Europa sei von größtem Interesse für die Bundesrepublik“, betonte Norbert Lins.
„Leider ist das Geld knapp, wie ich gehört habe.“
Hubertus von Dewitz