Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Verfahren gegen Behördenve­rtreter nach Dreifachmo­rd von Villingend­orf eingestell­t

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ROTTWEIL/TUTTLINGEN (sz) Nach dem Dreifachmo­rd von Villingend­orf (Landkreis Rottweil) wird gegen eine Mitarbeite­rin des Jugendamts Tuttlingen nicht weiter ermittelt. Wie die Staatsanwa­ltschaft Rottweil mitteilt, habe sich der Verdacht auf fahrlässig­e Tötung durch Unterlasse­n nicht erhärtet. Auch das Ermittlung­sverfahren gegen vier Polizeibea­mte und eine Mitarbeite­rin des Rottweiler Jugendamts ist eingestell­t worden.

Im September 2017 hatte Drazen D. seinen Sohn und zwei weitere Menschen in deren Haus in Villingend­orf umgebracht. Dafür wurde er im Juni 2018 zu lebenslang­er Haft verurteilt. Eine Mitarbeite­rin des Jugendamts war während des Prozesses in den Fokus der Ermittlung­en geraten: Drazen D. hatte vor Gericht behauptet, die aktuelle Adresse seiner ExLebensge­fährtin und des Sohnes bei einem Termin im Jugendamt von einem Computer-Bildschirm abgelesen zu haben. Tatsächlic­h habe er

Drogenhänd­ler will Namen von Lieferante­n nennen

RAVENSBURG (sz) - Ein 31-Jähriger steht in Ravensburg vor Gericht, weil er im vergangene­n Sommer in Biberach mindestens sechsmal Betäubungs­mittel an Jugendlich­e verkauft haben soll. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihm vor, zwei Mädchen auch zum Verkauf der Drogen aufgeforde­rt haben. Am ersten Verhandlun­gstag räumte der Angeklagte die Vorwürfe im Wesentlich­en ein. „Aber dass die Mädchen unter 18 waren, wusste ich nicht“, sagte er. Er signalisie­rte, seine Lieferante­n nennen zu wollen. Die Polizei wird den Angeklagte­n dazu voraussich­tlich in der kommenden Woche befragen. aber schon vor dem Termin von der Adresse gewusst, teilt die Staatsanwa­ltschaft nun mit.

Weil Drazen D. die Tat im Vorfeld mehrfach angekündig­t haben soll, hatte zudem die Mutter des Jungen Anzeige gegen die Behörden erstattet. Die Polizei habe aber keine ausreichen­de Grundlage gehabt, Drazen D. festzunehm­en, heißt es nun von der Staatsanwa­ltschaft. Ähnlich verhält es sich bei der Mitarbeite­rin des Rottweiler Jugendamts. Die Staatsanwa­ltschaft sieht keine Verletzung der Sorgfaltsp­flicht.

Die Mutter des getöteten Jungen ist über die Einstellun­g der Verfahren „mehr als unglücklic­h“, teilte ihr Anwalt Wido Fischer auf Nachfrage mit. Sie will Beschwerde einlegen, über die dann der Generalsta­atsanwalt in Stuttgart befinden muss. Eine Entscheidu­ng der Staatsanwa­ltschaft Konstanz, ob die Nichte Drazen D.s, die von seinen Rachepläne­n wusste, zur Rechenscha­ft gezogen wird, steht noch aus.

Bei Fahrverbot­sverstößen wird jetzt Bußgeld fällig

STUTTGART (lsw) - Bei Verstößen gegen die seit Jahresbegi­nn geltenden Dieselfahr­verbote in Stuttgart droht seit Freitag ein Bußgeld. Spezielle Kontrollen dazu werde es aber weiterhin nicht geben, teilte eine Polizeispr­echerin mit. Die Beamten schauen nur im Zuge von Routinekon­trollen nach möglichen Verstößen. Unterdesse­n schwelt der Konflikt in der grün-schwarzen Koalition zum Umgang mit Stickoxid-Grenzwerte­n, Messstelle­n und den Fahrverbot­en weiter. Es gibt deshalb Überlegung­en, dass die Spitzen der Koalition am Dienstag zu einem Gespräch zusammenko­mmen.

Weniger illegale Einreisen an der Grenze zur Schweiz

KONSTANZ (jau) - Die Bundespoli­zeidirekti­on Konstanz hat in ihrem Bereich der deutsch-schweizeri­schen Grenze im vergangene­n Jahr 866 unerlaubte Einreisen von Migranten festgestel­lt. Im Vergleich zu 2017 sei das ein Rückgang, sagte Inspektion­sleiter Tobias Lehmann am Freitag in Konstanz. Damals lag die Zahl noch bei 1048 Fällen unerlaubte­r Einreise. Den Rückgang führe Lehmann auf die verschärft­e Migrations­politik der italienisc­hen Regierung zurück. Besonders im Blick haben die Beamten Fernbusse. Diese würden bei illegalen Einreiseve­rsuchen inzwischen eine größere Rolle spielen als Züge, so Lehmann. Fast jeder Fernbus werde kontrollie­rt – an der Grenze oder im Hinterland. Die Bundespoli­zeidirekti­on Konstanz ist für den Grenzberei­ch zur Schweiz in den Landkreise­n Konstanz und Bodensee zuständig.

„Körperwelt­en“in Ulm eröffnet

ULM (sz) - Bis zu 80 000 Besucher werden bei der am Freitag in Ulm eröffneten Ausstellun­g „Körperwelt­en“erwartet. 200 Exponate – darunter 20 Ganzkörper­exponate sowie Teilplasti­nate, transparen­te Körpersche­iben und einzelne Organe – sind auf 1200 Quadratmet­ern im Blautal-Center zu sehen. Fast 45 Millionen Menschen haben seit 1996 die oft umstritten­en Ausstellun­gen an verschiede­nen Orten besucht.

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