Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Keine Schonzeit für Wildschweine
STUTTGART (lsw) - Agrarminister Peter Hauk (CDU) will gegen die drohende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg die zweimonatige Schonzeit im März und April für die Bejagung von Schwarzwild aussetzen. Dies geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des Ehinger CDU-Abgeordneten Manuel Hagel hervor. Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich. Sie kann aber leicht auf Haus- und Wildschweine übertragen werden.
In den Monaten März und April würden rund zwölf Prozent der Jahresstrecke gemacht, erklärte Landesjägermeister Jörg Friedmann. „Das Schwarzwild findet diesen Winter sehr viel Nahrung im Wald, das erschwert die Jagd massiv.“Hagel sagte, mit der konsequenten Bejagung von Wildschweinen könne die Einschleppungsgefahr für die Krankheit deutlich verringert werden. Ob die Schonzeit für Schwarzwild für immer aufgehoben wird ist aber offen. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gefahr des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Zukunft entwickelt“, heißt es vom Agrarministerium.
Im vergangenen Jagdjahr (1. April 2017 bis 31. März 2018) haben sich die Wildschweine stark vermehrt, wie die Wildforschungsstelle Aulendorf mitteilte. Es wurden rund 79 000 erlegte Wildschweine gemeldet. Im Vorjahr waren es 46 000.