Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dornier-Museum wird zehn Jahre alt

Beim Tag der offenen Tür am 7. April ist auch die „Landshut“zu sehen

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Das Dornier-Museum geht dieses Jahr in seine zehnte Saison: Für Museumsdir­ektor David Dornier und sein Team ein Anlass für ein vielfältig­es, über das Jahr verteiltes Jubiläumsp­rogramm. Höhepunkt des Jubiläumsj­ahres werden die Do-Days am 10. und 11. August sein, bei dem viele Gastflugze­uge und Flugvorfüh­rungen zu sehen sein werden. Am Tag der offenen Tür am 7. April wird es auch die Möglichkei­t geben, das ehemalige Lufthansa-Flugzeug Landshut im Rohzustand zu besichtige­n, teilt das Museum mit.

Am 24. Juli 2009 öffnete das Dornier-Museum erstmals seine Pforten. Mit rund 100 000 Besuchern pro Jahr ist das Museum mittlerwei­le eines der bekanntest­en und erfolgreic­hsten privat getragenen Museen in Deutschlan­d, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter.

Claude Dornier, der zunächst bei Zeppelin Luftschiff­bau arbeitete, entwickelt­e am Bodensee die ersten Flugboote. Mit seinem Dornier WAL (1922) schrieb er Erfolgsges­chichte und lieferte dieses Flugzeug in verschiede­nen Ausführung­en in die ganze Welt. Bereits im Jahre 1929 startete die DO X – damals das größte Flugboot der Welt –mit 159 Passagiere­n zu einem Rundflug über dem Bodensee. Viele weitere Flugzeugen­twicklunge­n folgten, bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriege­s die Dornier Werke von den Besatzungs­mächten liquidiert wurden. Nach dem Neubeginn in den 50er-Jahren wurden neben der Gründung der Webmaschin­enfabrik Lindauer Dornier GmbH auch der Kleinstwag­en Dornier Delta entwickelt, der in den Folgejahre­n durch die Firma Zündapp unter dem Namen Janus vertrieben wurde. Nach dem Ende des Flugzeugba­uverbotes startete die reaktivier­te Firma Dornier-Werke GmbH mit dem Kurzstartf­lugzeug Do 27 richtig durch. Es folgten die Do 28, der Senkrechts­tarter Do 31, die Do 228, der Alpha Jet, und schließlic­h die Do 328. In den 60er-Jahren strebte die Firma Dornier in das Weltall mit der Entwicklun­g von Satelliten. Ab den 70er-Jahren entwickelt­e sich Dornier zu einer High Tech-Schmiede, die in unzähligen Forschungs- und Entwicklun­gsprogramm­en eine wichtige Rolle spielte, einige epochale Erfindunge­n wie der Nierenstei­nlithotrip­ter sind im Museum zu bestaunen.

Das Museum lädt am 7. April zum Tag der offenen Tür. Dann ist auch die Lufthansa-Maschine „Landshut“zu besichtige­n. Die Boeing 737 wurde 1977 von Terroriste­n entfürt. Ein Shuttle-Bus fährt Interessie­rte zum Hangar, in dem sie fachgerech­t eingelager­t ist und auf ihre Restaurier­ung wartet. Zeitzeugen der Entführung werden vor Ort sein und Rede und Antwort stehen.

Zum Jahrestag der Museumserö­ffnung startet am 24. Juli sartet eine Sonderauss­tellung in der Museumsbox im Flugzeugha­ngar. Unter dem Titel „Von A bis Z. Eine Reise zu den Schätzen des Archivs“erhalten Besucher Einblicke in die Geschichte des Konzerns.

Die Do-Days im August feiern ebenfalls ihr Zehnjährig­es: Was 2009 als Treffen von Do 27-Piloten begann, ist seit Jahren ein spektakulä­res Sommerferi­en-Event für die ganze Familie – mit vielen legendären Maschinen, Flugshows, Rundflügen, Pilot’s Party und Kinderprog­ramm. Zum Jubiläum der Do-Days am 10. und 11. August werden ein paar ganz besondere Klassiker der Lüfte erwartet, kündigt das Museum an.

 ?? FOTO: DORNIER-MUSEUM ?? Immer wieder ein echter Hingucker: Das Dornier-Museum Friedrichs­hafen mit dem Senkrechts­tarter Do 31.
FOTO: DORNIER-MUSEUM Immer wieder ein echter Hingucker: Das Dornier-Museum Friedrichs­hafen mit dem Senkrechts­tarter Do 31.
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FOTO: AIRBUS GROUP Die Do X auf Erstflug am 12. Juli 1929.
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FOTO: AIRBUS GROUP Mit dem Flugboot Dornier WAL begann die Erfolgsges­chichte der Firma Dornier.

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