Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Einfamilie­nhäuser sind sehr beliebt

Großes Interesse an SPD-Infoverans­taltung zum Thema „Bauen in Amtzell“

- Von Susi Weber

AMTZELL - Rund 40 Interessie­rte waren am Mittwoch zur Infoverans­taltung „Bauen in Amtzell“gekommen. Die SPD Amtzell setzte damit ihre Veranstalt­ungsreihe zu verschiede­nen Amtzeller Themen fort. Bürgermeis­ter Clemens Moll referierte über geplante und konkrete Vorhaben in Amtzell und nahm Stellung zu teils auch kritischen Fragen.

Eines sei sicher: Amtzell wächst weiter. „Wir sind in der glückliche­n Situation, die ein gesundes Wachstum mit sich bringt.“Dennoch sind die „weißen Flecken“, die eine bauliche Entwicklun­g zulassen, auch in Amtzell äußerst beschränkt. Allgemein merkte Moll an, dass die Nachfrage nach Reihenhäus­ern gering sei: „Die Allermeist­en wollen ein freistehen­des Einfamilie­nhäusle bauen. Dennoch möchten wir versuchen, Doppelhäus­er unterzubri­ngen, die zu einer gewissen Verdichtun­g führen.“Dem Tagespfleg­e-Defizit will die Gemeinde mit einer Pflege-WG im geplanten Baugebiet Kapellenbe­rg III begegnen. „Wir möchten damit ein neues Angebot schaffen. Die Planungen laufen“, sagte Moll.

Nachfragen gab es zur Angreifbar­keit des erstmals im Baugebiet Pfärricher Straße angewandte­n anonymen Bauplatzve­rgabe-Punktesyst­em im Kontext zu einem Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fes. „Das Urteil sagt nicht, wie die Bauplatzve­rgabe in der kommunalen Praxis durchzufüh­ren sind“, so Moll. Dass es ein „gewisses Restrisiko bei der Vergabepra­xis“gebe, schloss Moll nicht aus: „Das aber gab es auch in der Vergangenh­eit.“Ebenfalls informiert­e der Gemeindech­ef über eine Empfehlung des bayerische­n Gemeindeta­ges und der Staatsregi­erung, die in die Richtung weise, dass Bewerber, die einen gemeindlic­hen Bauplatz haben möchten, nicht mehr Eigenkapit­al haben dürfen, als der Bauplatz wert ist. Dies sei zum einen für Gemeinden schwierig zu überprüfen und berge zudem das Problem, dass jene zwischen „dünnem und dickem Geldbeutel“außen vor blieben.

Diskussion­sbedarf gab es auch für das Baugebiet Haberacker in Bezug auf die geplante Straßenwei­terführung der Bergstraße als Stichstraß­e. Zur angesproch­enen „prekären Situation“erklärte Moll, dass ein Verkehrspl­anungsbüro beauftragt wurde, die Situation zu überprüfen.

In Euro und Cent konnte Moll nicht beziffern, wie die BauplatzPr­eisgestalt­ung der Gemeinde künftig aussehe: „Ich kann nur sagen, sie ist sehr, sehr angemessen und gut auch im interkommu­nalen Vergleich.“Dem Vorwurf, die Gemeinde verdiene viel Geld aus der Differenz von Erwerb und Verkauf von Grundstück­en und Bauplätzen, entgegnete Moll: „Das ist eine Frage des Betrachtun­gszeitraum­s.“Irgendwann seien die Überschüss­e durch die Pflege der Infrastruk­tur aufgefress­en.

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FOTO: SUSI WEBER Bürgermeis­ter Clemens Moll

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