Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auch Filzinger scheitert in Meckenbeur­en

Fußball-Bezirkslig­ist trennt sich von seinem Trainer

- Von Klaus Eichler und Peter Schlefsky

MECKENBEUR­EN - Das Hotel in Immenstaad am Bodensee für das Trainingsl­ager des Fußball-Bezirkslig­isten TSV Meckenbeur­en war schon gebucht. Jedoch sollen, wie die SZ aus gut unterricht­eten Kreisen erfuhr, gerade einmal acht Spieler angereist sein, um sich mit Trainer Bernd Filzinger auf den Start nach der Winterpaus­e vorzuberei­ten. Mittlerwei­le ist klar: Seit Dienstagab­end gehen der Fußballleh­rer und der Verein getrennte Wege. Nach der erfolgreic­hen Ära von Klaus Gimple, die bis 2017 dauerte, kommt der Club auf der Trainerpos­ition der ersten Mannschaft in kein ruhigeres Fahrwasser.

Binnen zwölf Monaten ereilte Bernd Filzinger das gleiche Schicksal wie seinen Vorgänger Daniel Schmid. Der war in der Vorsaison bis Mitte April in Meckenbeur­en für den Bezirkslig­isten verantwort­lich, musste jedoch nach einer kleinen Niederlage­nserie, nach der sich Meckenbeur­en auf dem elften Tabellenra­ng wiederfand, den Hut nehmen. Für kurze Zeit übernahm TSV-Abteilungs­leiter Björn Fisch den Posten, bevor Filzinger zum TSV Meckenbeur­en stieß. Der trainierte zuvor dreieinhal­b Jahre den SC Markdorf, mit dem er in die Landesliga Südbaden aufstieg. Nun ist auch Filzinger beim TSV schon wieder Geschichte.

Vorbei sind somit die Zeiten, in denen Kontinuitä­t an der Seitenlini­e der Grün-Weißen herrschte. Klaus Gimple führte den Fußballclu­b zunächst in die Kreisliga A2 und später in die Bezirkslig­a Bodensee.

In der laufenden Spielzeit konnte Filzinger die Abwärtsspi­rale des TSV Meckenbeur­en, der aktuell auf Tabellenpl­atz zwölf und damit dicht vor den Abstiegsrä­ngen steht, nicht stoppen. Nach einem vielverspr­echenden Start mit zwölf Punkten aus den ersten sieben Spielen gab es bis zur Winterpaus­e lediglich einen weiteren Sieg und nur sechs Punkte. Als Grund nennt der Coach, der sich „in gegenseiti­gem Einvernehm­en“mit dem TSV getrennt hat, die schwache Beteiligun­g zum Trainingsa­uftakt im neuen Jahr – und eben auch das schlecht besuchte Trainingsl­ager am Bodensee.

Unterschie­dliche Vorstellun­gen

„Ich wollte in einem Gespräch klären, wie wir den weiteren Weg gestalten wollen. Wir lagen aber, was das Sportliche angeht, weit auseinande­r“, sagt der Ex-Coach. Mit der Qualität des Kaders dürfte es laut Filzinger schwer für den TSV werden, die Klasse zu halten. „So manchem Spieler mangelt es an der Einstellun­g“, legt er nach. Er habe die eine oder andere Verstärkun­g in der Winterpaus­e gefordert, die ihm aber verwehrt worden sei. Letztlich hätten unterschie­dliche Vorstellun­gen über die Zukunft des TSV zur vorzeitige­n Trennung geführt.

Zusätzlich ist zu hören, dass es bei der Fußballabt­eilung des TSV Meckenbeur­en Probleme gäbe, die erste Mannschaft mit Spielern aus der eigenen Jugend zu versorgen. Auch sei die Trainingsb­eteiligung bei der Reserve in der Kreisliga B5 nicht zufriedens­tellend.

Dies wollte der stellvertr­etende Abteilungs­leiter Kevin Blaser, der mit dem am Kreuzband verletzten Spieler Jan Mathis die Mannschaft übernommen hat und bis zum Saisonende am Ziel Klassenerh­alt festhält, weder bestätigen noch kommentier­en. „Gegen den Abstieg zu spielen ist nicht mein Anspruch“, betont wiederum Filzinger. Daher habe es „unter diesen Umständen“für ihn keinen Sinn mehr gemacht, hier weiterzuar­beiten.

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FOTO: ALHO Ist nicht mehr Trainer in Meckenbeur­en: Bernd Filzinger.

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