Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Partys und tolle Tore – Schaulaufen der Handballer
DHB-Auswahl verliert All-Star Game gegen HBL-Auswahl
STUTTGART (SID) - Christian Prokop scherzte an der Seitenlinie mit seinen Trainerkollegen, die deutschen Handballer genossen fünf Tage nach der emotionalen Heim-WM den Applaus des Stuttgarter Publikums: Die Niederlage im All-Star Game gegen eine Bundesliga-Auswahl war ausnahmsweise allen egal. In der von zahlreichen Kempa-Tricks, Kunststücken und viel guter Laune geprägten Partie hatte die DHB-Auswahl mit 39:42 (21:21) verloren. Im Vordergrund stand wenige Tage nach der Niederlage im Spiel um den dritten WM-Platz gegen Frankreich aber der Spaß.
„Das ist ja jedes Jahr so eine Spaßveranstaltung“, sagte Kreisläufer Patrick Wiencek dem TV-Sender Sky. „Man war jetzt so lange bei der WM zusammen, hat sich drei Tage nicht gesehen und da vermisst man sich schon ein wenig. Da ist es dann schön, alle noch mal zu sehen.“Auch Alexander Petersson von den RheinNeckar Löwen sprach im Anschluss von „ein bisschen Spaß für alle.“
Wiencek, Tim Suton, Matthias Musche oder Jannik Kohlbacher glänzten vor 6200 Zuschauern bei der deutschen Mannschaft als Torschützen. Im Team der BundesligaAuswahl zeichneten sich Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen oder der Schwede Hampus Wanne von der SG Flensburg-Handewitt mit zahlreichen Kunststücken aus. Auch die 2007er-Weltmeister Johannes Bitter und Michael Kraus waren bei den All Stars mit von der Partie.
Der deutschen Mannschaft fehlten dagegen einige Stammspieler. Kapitän Uwe Gensheimer musste schon wieder mit Paris Saint-Germain trainieren und Hendrik Pekeler, Steffen Fäth und Steffen Weinhold fielen verletzt aus. Torhüter Andreas Wolff fehlte aus privaten Gründen. Moralische Unterstützung bekam das Team aus Balingen. HBW-Spielmacher Martin Strobel, der sich in der WM-Hauptrunde einen Kreuzund Innenbandriss im linken Knie zuzog und sich bereits in der Reha befindet, richtete einige Worte an Kollegen und Zuschauer. Nur einem gefiel das Spektakel nicht. Torhüter Silvio Heinevetter war überhaupt nicht nach Scherzen zumute, ärgerte sich über jedes Gegentor. Vor allem die Heber und Kempa-Tricks nervten den 34-Jährigen. Die Fans dagegen freuten sich über das Spektakel.