Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Drama: Book Club
Bücherclubs, in denen Teilnehmer abwechselnd neues Lesefutter vorstellen und diskutieren, sind für gewöhnlich eher biedere Veranstaltungen. Auch der titelgebende „Book Club“, in dem sich vier alte Freundinnen versammelt haben, stellt zunächst keine Ausnahme davon dar. Das ändert sich aber, als ein Bestseller von höchst zweifelhafter Güte beim monatlichen Treffen auf der Leseliste steht: „Fifty Shades of Grey“. Zwar konsumieren die allesamt lebenserfahrenen Frauen die schwülstige Sadomaso-Romanze zunächst mit deutlich hochgezogenen Augenbrauen, aber die Lektüre scheint doch etwas in ihnen freizusetzen – und plötzlich nimmt ihr bislang doch recht festgefahrenes Liebesleben ordentlich an Fahrt auf …
Die Geschichte mag nicht durchgängig überzeugen, dafür kann der Film mit vier hochkarätigen Darstellerinnen punkten: Jane Fonda, Diane Keaton, Mary Steenburgen und Candice Bergen verkörpern die sehr unterschiedlichen Charaktere, von der sexuell frustrierten Ehefrau über die Witwe mit zwei Töchtern bis hin zur nur an kurzen Affären interessierten Unternehmerin. Und auch die Darsteller der Männer (unter anderem Don Johnson, Andy Garcia und Richard Dreyfuss), die in das Leben der Mitglieder des Bücherclubs treten, verleihen ihren Figuren jeweils eine eigene Note. Als Bonus gibt es Interviews mit den Darstellern und Regisseur Bill Holderman. (rot)