Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Grüne erweitern Kreisvorstand
Sieben Personen leiten jetzt die Geschicke bei Bündnis 90/Die Grünen im Kreis
FRIEDRICHSHAFEN - Bündnis 90/ Die Grünen haben einen neuen Kreisvorstand gewählt. Um die Aufgaben des Kreisvorstands auf mehrere Schultern zu verteilen, ist das vorsitzende Gremium auf sechs Personen und die Schatzmeisterin erweitert worden. Mit Carin Walther und Anna Hochmuth sind zwei neue Delegierte für die Landesarbeitsgemeinschaft Frauenpolitik (LAG) gewählt worden, und die Schatzmeisterin wird künftig für ihre Arbeit eine jährliche Aufwandsentschädigung von 2400 Euro erhalten.
Um Nachwuchs brauchen sich die Grünen keine Sorgen zu machen. Grüne Politik scheint im Aufwind zu sein, was die Grünen bei den bevorstehenden Europa- und Kreiswahlen weiter ausbauen wollen – so die allgemeine Stimmung auf der Hauptversammlung in Friedrichshafen. Die Grünen wachsen und somit auch die Arbeit des Vorstandes. Um die Aufgaben zu verteilen, wurde beschlossen, diesen auf sieben Personen zu erweitern. Die Mitglieder gaben dem Vorstand auf den Weg, die Aufgabenverteilung zunächst verpflichtend innerhalb des Vorstandes zu klären, da zuvor Kritik an den Organisationsschwierigkeiten der vergangenen zwei Jahre geäußert wurde.
Substanz für zwei Wahlkämpfe
Die Wahlen bestätigten Martin Hahn, Markus Böhlen und Schatzmeisterin Sabine Witzigmann in ihren Ämtern. Neu dazu gekommen sind Sonja Würden, Franziska Scholz, Lena Metzler und Matthias Klemm aus unterschiedlichen Ortsverbänden des Kreises. Die Netzwerkund Öffentlichkeitsarbeit soll intensiviert werden. Wie die genaue Aufgabenverteilung zukünftig aussieht, wird innerhalb des Vorstandes entschieden.
Kassenprüfer Thomas Henne sprach bei der Kasse der Grünen von einer „soliden Finanzierung“und man sei ethisch sauber unterwegs, da die Grünen keine Spenden von außen annehmen würden. Mit dem Abschluss des Jahres 2017 zeige sich, dass man mit gut 95 000 Euro die Substanz für gut zwei Wahlkämpfe habe. Zusammen mit Christian Knapp habe er die Buchungen geprüft und keinerlei Unregelmäßigkeiten feststellen können. Auf Vorschlag beider Kassenprüfer, die den Arbeitsaufwand der Schatzmeisterin berechneten, sei man „auf zwei bis drei Arbeitstage pro Monat“gekommen, erklärte Henne. Dazu gehöre auch die Mitgliederverwaltung, die stetig steige. Insgesamt seien die Tätigkeiten der Schatzmeisterin derart angewachsen, dass eine Aufwandsentschädigung von jährlich 2400 Euro gerechtfertigt sei. Der Vorschlag wurde diskutiert und einstimmig beschlossen, dass dieses Amt, entgegen der anderen Ehrenämter des Vorstandes, künftig finanziell vergütet werde.
Mit Carin Walther als erste Delegierte und Anna Hochmuth als ihre Vertreterin sind zwei Neue für die LAG Frauenpolitik gewählt worden. Bisher hatte Sophia Topp diese Aufgabe wahrgenommen. Die Arbeit der LAG Frauen verfolgt das Ziel, auf Defizite in der Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam zu machen und Wege zur Gleichstellung von Frau und Mann aufzuzeigen. Carin Walther möchte als erstes eine „Arbeitsgruppe einrichten, um Frauenthemen voranzubringen“.