Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die Union will vor Ort und im Land Motor sein
Der CDU-Ortsverband Langnau/Laimnau steht vor einem Neustart – Mit 76 Mitgliedern „so stark wie nie“
LANGNAU/LAIMNAU - In der Firma Argentalelektronik von Winfried Ruetz in Oberlangnau hat sich der CDU-Ortsverband Langnau/Laimnau im Beisein von Politprominenz vom Ortschaftsrat bis zum Bundestag auf das Wahljahr 2019 eingestimmt. Gleichzeitig wurden Hans Schmid und Elmar Bentele für 40 beziehungsweise 20 Jahre in der Union geehrt.
Bezirksgeschäftsführer Manfred Ehrle machte keinen Hehl aus zurückliegenden schlechten Wahlergebnissen und Querelen in der Ortspolitik, aus denen man gestärkt und mit einem neuen Leitbild unter dem Motto „Jetzt erst recht“hervorgegangen ist. Mit heute 76 Mitgliedern ist der Ortsverband „so stark wie nie“, sagte Ehrle. Jetzt will man lokalpolitische Akzente setzen. Er bedauerte: Obwohl beim Ritter-ArnoldSaal, mit der Hängebrücke oder dem Flächennutzungsplan in der Vergangenheit viel für die Ortschaft Langnau geleistet worden sei, sei der Ortschaftsrat bis hin zur Forderung nach seiner Abschaffung in der Vergangenheit kritisch gesehen worden.
Dem setze der CDU-Ortsverband einen Neuanfang entgegen, „um zu retten, was noch zu retten ist“. In diesem Zusammenhang kündigte er für den 27. Februar eine ausgewogene CDU-Liste an.
Als „voll und ganz überflüssig“kritisierte Ehrle die derzeit geführte landespolitische Personaldebatte. Er forderte stattdessen Geschlossenheit in der Regierung, ein Motor zu sein und die Unterstützung der Ortsund Kreisverbände, die ihrerseits vor Ort ein Motor sein wollen.
Bundestagsmitglied (MdB) Lothar Riebsamen appellierte an die Mitglieder, mit Schwung ins Wahljahr 2019 zu gehen. Neue Motoren habe die CDU schon immer gehabt, jetzt gebe es mit Annegret KrampKarrenbauer auch eine ihr guttuende neue Lenkung. Die Probleme in der eigenen Partei habe man hinter sich gelassen, berichtete er von einer guten Stimmung in der Berliner CDU seit dem Führungswechsel.
„Wir erreichen unsere Klimaziele nicht und müssen da besser werden“, bemängelte Riebsamen, dass in der Kohlekommission kein MdB mit Stimmrecht gesessen habe und die an der Braunkohle beteiligten Unternehmen „satte Gewinne“machen. Weil der Strukturwandel auch finanziert werden muss ist ihm der Kohleausstieg zu teuer. Schon heute habe Deutschland die höchsten Strompreise in Europa.
Riebsamen sorgt sich um die verschwindenden Volksparteien in Europa und rief dazu auf, bei der Europawahl die europafreundlichen Parteien zu stärken. „Wir brauchen Europa, um die abendländischen Werte verteidigen zu können“, sagte er.
„Die CDU-Listen füllen sich, ohne große Probleme“, meldete Kreisvorsitzender Volker Mayer-Lay vor den Kommunalwahlen im Mai. Auch um Nachwuchs sei ihm nicht bang, obwohl es alles andere als normal sei, sich politisch einzubringen. Er lobte den Europaabgeordneten Norbert Lins, der sich in der Diskussion um Diesel und Grenzwerte verdient mache. Rückendeckung gibt es von der CDU im Bodenseekreis für den Häfler Flughafen, der wieder einmal durch eine von ihm „nicht verursachte Insolvenz gebeutelt wird“, sagte Mayer-Lay. Er hoffe auf Ersatz für die ausgefallene Fluggesellschaft.