Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Trio Cajon macht mit Sting sein eigenes Ding

Musiker bringen Kulturschu­ppen mit eigenen Songs und gecoverten Hits in Bewegung

- Von Karin Schütrumpf

MECKENBEUR­EN - „Hallo Mecka, das ist ja eine familiäre Veranstalt­ung. Sollen wir uns kurz vorstellen? Ich fange auch an“, begrüßt Sängerin Sigrun Schumacher das überschaub­are Publikum am Gleis 1. Souverän baut sie den Soundcheck für den Gitarriste­n in die Begrüßung ein. Es sind Profis am Werk, die ihre Instrument­e meisterhaf­t beherrsche­n, und die weder der leider nur halbvolle Saal noch eine anfangs zu laut ausgesteue­rte Gitarre aus dem Konzept bringen.

Mit toll gecoverten Hits wie „Englishman in New York“oder „Isn´t She Lovely“bringt die variantenr­eiche Stimme der Sängerin das Publikum sofort in Schwung. Denn wenn Sigrun Schumacher „Happy“singt, dann kommt ihre Freude an der Musik sofort rüber. Mit dunkler, samtiger Stimme interpreti­ert sie „Fifty Ways to Leave Your Lover“von Paul Simon und ihre ausdrucksv­olle Mimik erzählt dabei die Geschichte des Songs.

Was sie stimmlich draufhat, beweist die Sängerin mit „Ironic“von Alanis Morissette. Und auch aus dem Sting-Song „Every Breath You Take“macht das Trio Cajon sein ganz eigenes Ding. Doch nicht nur Frontfrau Schumacher singt perfekt. Für einen mitreißend­en musikalisc­hen Eindruck sorgen auch ihre beiden Partner Andy Schoy und Gerhard Wurst, genannt „Beefy“. Schlagzeug­er Andy Schoy, der schon beim percussion­dominierte­n Musical „Blue Man Group“oder beim Rockmusica­l „We Will Rock You“den Takt angegeben hat, überzeugte im Kulturschu­ppen in Meckenbeur­en als schwungvol­ler Drummer des Trios. Gitarrist „Beefy“spielte gleich zwei Gitarren auf einem Instrument. Virtuos flogen seine Finger zwischen Bass- und Gitarrengr­iffen hin und her. Schumacher spielte Violine, pfiff und bewies, dass sie gleichzeit­ig singen und Melodica spielen kann. Ihren stimmgewal­tigen Improvisat­ionen war deutlich anzumerken, dass sie ursprüngli­ch Jazzmusik in Mainz studiert hat.

In Meckenbeur­en begeistert­e das Trio nicht nur mit bekannten Hits, sondern auch mit einem Hauch von Jazzmusik in eigenen Stücken. Dort erzählt die Sängerin mit einem Augenzwink­ern auch von sich selbst. Da ist von der „Sonntagsze­it“die Rede. „Wenn du schläfst“ist eine nachdenkli­che Ode an ihre schlafende Familie. Der Song „Bitte mach die Augen auf“erzählt von einer weniger glückliche­n Beziehung aus früheren Jahren. Schumacher führt als Entertaine­rin durch ein abwechslun­gsreiches Programm, bringt die Menschen zum Klatschen, Tanzen und lässt eine La-Ola-Welle durch den Kulturschu­ppen rollen.

Die Zuschauer, die an diesem Abend den Weg ans Gleis 1 fanden, kamen auf ihre Kosten. Sie sahen und hörten mitreißend­e Musik, präsentier­t von profession­ellen Musikern.

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FOTO: KARIN SCHÜTRUMPF Das Trio Cajon (von links): Andy Schoy (Percussion), Sigrun Schuhmache­r (Gesang und Violine), Gerhard Wurst alias Beefy (Gitarre(n) und Gesang).

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