Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ravensburger lästern: „Bärengarten wird Kindergarten“
Traditionslokal vom Festgelände ausgeschlossen – Leser diskutieren im Netz
RAVENSBURG (pek) - Der Streit zwischen der Ravensburger RutenfestKommission (RFK) und Bärengarten-Pächter Reinhard Klumpp ist eskaliert. Das Traditionslokal gehört künftig nicht mehr zum Fest und wird vom offiziellen Gelände mit Gitterzäunen abgesperrt (die SZ berichtete). Das bedeutet auch, dass keine Trommlergruppen mehr im Biergarten erlaubt sind, um 22 Uhr draußen Schluss ist und maximal 300 Besucher dort gleichzeitig sitzen dürfen. Viele Ravensburger können nur noch mit dem Kopf schütteln. „Der Bärengarten ist wohl ein Kindergarten“, schreibt Hermann D. auf Schwäbische.de.
Marina C. hält dagegen den Konflikt für ein „Kinderfest“und fordert: „Der Vorstand soll zurücktreten.“Dem widerspricht Markus H. Seiner Meinung nach beweist die RFK mit dem Ausschluss „Rückgrat“. Den Wirt hält er „für einen geldgierigen Pächter, der mit der Tradition überhaupt nichts am Hut hat und denkt, er kann machen, was er will.“Auch andere User sparen nicht mit Kritik am Pächter: „Es ist einfach eine Posse“, urteilt Stefan F. Und Reinhold H. quittiert den Ausschluss des traditionsreichen Lokals nur mit einer rhetorischen Frage: „Wer braucht denn schon den Bärengarten?“
Dass das Hotel und die Wirtschaft zukünftig mit einem Zaun abgeriegelt werden sollen, bot den Lesern Anlass für Hohn und Spott. „Warum nicht gleich eine Mauer?“, fragt Rainer S. „Au ja, mit Stacheldraht oben dran“, antwortet darauf Roland S.
Andreas M. sieht in der Eskalation zwischen der RFK und dem Bärengarten-Pächter das Ergebnis einer schon länger anhaltenden Entwicklung. Der Stellenwert und das „Gespür für Tradition“beim Rutenfest nähme laufend ab, während das Interesse am Geldverdienen stetig steige: „ In naher Zukunft ist davon auszugehen, dass das Rutenfest nur noch eine rein kommerzielle Veranstaltung sein wird.“