Schwäbische Zeitung (Tettnang)
VfB Friedrichshafen vor dem Härtetest
Fußball-Landesligist hat im Verfolgerduell am Samstag den FV Weiler zu Gast
FRIEDRICHSHAFEN - Zum Start aus der Winterpause der Fußball-Landesliga hat der VfB Friedrichshafen am Samstag (2. März, 15 Uhr, Kunstrasenplatz im Zeppelin-Stadion) mit dem FV Rot-Weiß Weiler den Tabellendritten und damit gleich einen dicken Brocken vor der Brust. Anders als im Hinspiel werden es die Häfler, die auf dem vierten Tabellenplatz überwinterten, im Kampf um den Relegationsplatz gegen den Tabellendritten aus dem Allgäu nicht so einfach haben.
Beide Mannschaften trafen am 25. August, dem zweiten Spieltag, erstmals in dieser Saison aufeinander. Mit 4:0 fertigten die Gäste vom Bodensee die Schützlinge von FV-Trainer Jürgen Kopfsguter ab. Binnen weniger Minuten kurz vor und nach der Halbzeitpause kassierte Weiler, das ungewohnt defensiv auftrat, drei Gegentreffer. Schnell war dadurch der sprichwörtliche „Käs gegessen“. Ein Grund für die damalige Heimschlappe des FV Weiler war die „holprige Vorbereitung“mit mehreren jungen Spielern sowie Zugängen aus unterklassigen Ligen, die erst integriert werden mussten, erinnert sich Kopfsguter an die anfängliche Durststrecke. FV-Torjäger Matthias Stadelmann, der im Sommer eigentlich eine längere Pause einlegen wollte, war damals ebenso wenig fit wie Abwehrmann Jonathan Hartmann.
Seit dem 0:4 gegen den VfB (Kopfsguter: „Da haben die Mannschaft und der Trainer Fehler gemacht“) mit dem zwischenzeitlichen 15. Tabellenplatz zeigte die Formkurve von Weiler steil nach oben. „Das hat dann richtig gut funktioniert“, so der FV-Trainer. Mittlerweile rangiert Weiler, mit Blick auf die vergangenen Jahre fast schon standesgemäß im vorderen Tabellenfeld – hinter Spitzenreiter TSV Berg mit 32 Punkten im Verfolgertrio mit Biberach (34) sowie Kehlen und Friedrichshafen (je 31).
Vier Vorbereitungsspiele haben die Allgäuer nach dem Trainingsbeginn absolviert: Gegen den österreichischen Drittligisten FC Langenegg gab es ein 1:4, Andelsbuch (4. Liga Österreich) wurde mit 3:2 besiegt, beim FC Wolfurt folgte ein 2:2-Unentschieden. Zum Abschluss setzte es am vergangenen Samstag beim Bayernligisten FC Sonthofen eine 1:5Niederlage. Bis auf Linksverteidiger Julian Karg, der seinem einstigen Weiler Kollegen Kevin Bentele im Winter nach Langenegg folgte, blieb die Kernmannschaft von Jürgen Kopfsguter zusammen.
In Friedrichshafen ist man somit vorgewarnt, dass am Samstagnachmittag ein Gegner auf Augenhöhe eine Visitenkarten abgeben und sich für die Hinspielniederlage revanchieren will. „Die haben sich gefangen“, weiß Daniel Di Leo. Nachdem er davon ausgeht, dass der TSV Berg im Meisterschaftsrennen „eigentlich durch sein sollte“, misst der VfBSpielertrainer der Partie gegen Weiler eine große Bedeutung im Kampf um den Relegationsplatz zu. Anders als im August, geht Di Leo davon aus, das die Allgäuer diesmal offensiver zu Werke gehen werden. Für die Häfler wäre das nicht von Nachteil: „Es macht mehr Spaß, wenn der Gegner mitspielen will“, ist sich Daniel Di Leo sicher.
VfB-Kader ist fit
Seine Mannschaft ist seit sieben Wochen im Trainingsbetrieb und hat dabei schon eine Vielzahl an Testspielen bestritten. Der FC Egg (Österreich) und Fußball-Bezirksligist SV Fronhofen wurden mit 8:1 weggeputzt, der SV Bergatreute mit 14:0. Der FC RW Salem hatte mit 4:0 gegenüber dem VfB ebenso das Nachsehen wie Hellas Dornbirn (5:3). Gegen den SV Weingarten gab es ein 2:2. Lediglich gegen den oberschwäbischen Platzhirsch im Amateurfußballsport, dem FV Ravensburg, zog man mit 1:5 den Kürzeren. „Von der Fitness des Kaders her gesehen, bin ich sehr zufrieden“, sagt Di Leo. Als großen Pluspunkt im Verfolgerduell gegen Weiler verbucht dieser, dass seine Spieler in jüngster Zeit „sehr viel Zeit auf Kunstrasen“verbringen konnten und hierdurch reichlich Erfahrung vorhanden sei.
Kleiner Wermutstropfen im Lager der Häfler sind die Verletzten – allen voran Heiko Holzbaur, der seit drei Wochen verletzt ist und noch länger fehlen wird. Für ihn rückt Philipp Meier ins VfB-Tor, nachdem Torwart Carlos Kronfoth wegen einer Sprunggelenksverletzung ebenfalls passen muss. Die restliche Saison gar nicht mehr zur Verfügung stehen wird Pascal Booch (Schambein, Hüftprobleme). Trotz dieser Ausfälle gibt sich Daniel Di Leo fürs Heimspiel gegen Weiler optimistisch – und zählt auf die Unterstützung von Ömer Kamis. Der Mentaltrainer, der von einem SWR-Kamerateam bei seiner Arbeit begleitet wird, soll vor dem Anpfiff eine Kabinenansprache halten und die Häfler Spieler auf einen Sieg einschwören.