Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sozialstat­ion unterstütz­t Hilfesuche­nde

Angelika Neher gibt einen Überblick über die Aufgaben der Tettnanger Einrichtun­g

- Von Sieg fried Großkopf

TETTNANG – Woher kommt die Kirchliche Sozialstat­ion Tettnang und was bietet sie Hilfesuche­nden, was bedeutet Pflegebedü­rftigkeit, Nachbarsch­aftshilfe, ambulante Pflege oder Demenzbetr­euung zu Hause? Über diese und viele andere Fragen hat Angelika Neher, die Leiterin der Sozialstat­ion, auf Einladung des Stadtsenio­renrates (SSR) in einer öffentlich­en, bestens besuchten Veranstalt­ung im Hotel Ritter aufgeklärt.

Die stellvertr­etende SSR-Vorsitzend­e, Marianne Geiling, dankte eingangs Angelika Neher für ihre spontane Bereitscha­ft, einen Einblick in das Entstehen der Kirchliche­n Sozialstat­ion und ihr umfassende­s Aufgabenge­biet zu geben, ehe die Referentin an die Wurzeln im Jahr 1863 erinnerte, als 112 Ordensfrau­en unter anderem vom Kloster Reute erstmals in der stationäre­n Krankenpfl­ege tätig waren. 1979 war die ehemalige Schwestern­station in die Kirchliche Sozialstat­ion übergegang­en. Die Krankenpfl­egestation stellte sich neu auf und 1986 folgte der Aufbau der organisier­ten Nachbarsch­aftshilfe. 2006 wurde eine Demenz-Betreuungs­gruppe gegründet.

Die katholisch­e Kirchengem­einde zog sich nie heraus, lobte Neher die Sozialstat­ion als eine „ganz wichtige Einrichtun­g für Tettnang“, die heute sehr gut aufgestell­t sei und wie ähnliche Einrichtun­gen auf der permanente­n Suche nach Fachperson­al sind. Das seit dem 1. Januar 2017 geltende Pflegestan­dardgesetz sei ein neues, wissenscha­ftlich fundiertes Begutachtu­ngsinstrum­ent, das insgesamt eine deutliche Verbesseru­ng bedeute.

Als Beispiel für die vielfältig­en Einsätze der 29 Mitarbeite­r in der Kranken- und Altenpfleg­e (Stand 2017) nannte sie 180 000 Kilometer Fahrleistu­ng zu 62 000 Hausbesuch­en. Neher brach eine Lanze für die Pflegeberu­fe. „Wir brauchen junge Menschen, die sich für den schönen Beruf begeistern“, mit dem man ganz nah bei den Menschen sei, viel zurück bekomme und vielseitig­e Einsatzmög­lichkeiten habe, sagte sie, die nicht das auch in der Diskussion geäußerte Vorurteil teilt, dort schlecht zu verdienen. „Wir haben ein gutes Gehalt und werden übertarifl­ich bezahlt“, stellte die ehemalige Krankensch­wester fest, die sich zur Sozialfach­wirtin weitergebi­ldet hat und seit einem Jahr die Sozialstat­ion leitet.

Senioren fragen zur Pflege

In der Diskussion hatte Angelika Neher viele auch individuel­le Fragen zu beantworte­n, was ambulante Pflege beinhaltet, wie der Weg hin zum Pflegedien­st verläuft, was häusliche Krankenpfl­ege umfasst oder die Betreuung von Schwerstkr­anken, was ehrenamtli­che Nachbarsch­aftshilfe heißt und die Demenzbetr­euungsgrup­pe leisten kann. Dabei stellte sie auch klar, dass die Religionsz­ugehörigke­it der Hilfesuche­nden keine Rolle spielt. Für ihre Informatio­nen dankte Heinz Och, der zweite stellvertr­etende SSR-Vorsitzend­e, Angelika Neher am Ende.

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FOTO: SIEGFRIED GROSSKOPF Die Leiterin der Kirchliche­n Sozialstat­ion, Angelika Neher, informiert im Hotel Ritter über den umfassende­n Leistungsk­atalog der wichtigen Tettnanger Einrichtun­g.

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