Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zahl der Heimarbeiter steigt
BERLIN (mg) - Immer mehr Beschäftigte arbeiten fast ausschließlich im Homeoffice. Das geht aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, die dieser Zeitung vorliegen.
Waren es 2015 noch 1,1 Prozent der Arbeitnehmer, die an mindestens fünf
Tagen in der Woche von zu Hause aus für ihren Arbeitgeber tätig waren, so stieg ihr Anteil zwei Jahre später auf 1,8 Prozent. Immerhin jeder Zehnte arbeitete im Jahr 2015 zumindest gelegentlich von zu Hause, innerhalb von zwei Jahren ein Plus von 2,4 Prozentpunkten. Besonders boomt die Heimarbeit bei Kundenberatern, Kreativen aus Werbung und Design sowie bei Informatikern.
Über die Belastungen, die mit der Arbeit im Homeoffice verbunden sind, gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Das Ministerium bewertet flexible Modelle eher positiv und betont, dass Heimarbeiter nach Feierabend ähnlich gut vom Job abschalten können wie Büromitarbeiter. Dagegen sieht die gewerkschaftsnahe Hans-BöcklerStiftung das Arbeiten von zu Hause aus als Problem. „Selbstbestimmte Arbeitszeiten führen zu mehr Überstunden“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Nur ein kleiner Teil dieser zusätzlichen Arbeit würde bezahlt. Überdies
Gericht stimmt Freilassung von Automanager Ghosn zu
TOKIO (AFP) - Der seit November in Japan inhaftierte Automanager Carlos Ghosn darf das Gefängnis auf Kaution verlassen. Das zuständige Gericht in Tokio wies am Dienstagabend einen Einspruch der Staatsanwaltschaft zurück und genehmigte damit die Freilassung des 64-Jährigen gegen Auflagen, wie japanische Medien berichteten. Demnach darf der ehemalige Renault-Chef das Gefängnis verlassen, sobald die Kaution in Höhe von acht Millionen Euro hinterlegt ist. zementierten flexible Arbeitsmodelle – darunter auch die Gleitzeit – die klassische Rollenverteilung zwischen Frauen und Männern. Begründung: Väter und Mütter nutzen solche Modelle unterschiedlich; Väter investieren auch zu Hause sämtliche Kraft in den Job, Frauen nehmen sich mehr Zeit für die Kinderbetreuung.
Studienautorin Yvonne Lott vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der HansBöckler-Stiftung schlägt mehrere Maßnahmen vor, um die Nachteile der Heimarbeit in den Griff zu bekommen. So solle die Zahl der Partnermonate beim Elterngeld von zwei auf sechs Monate verlängert werden, „um Anreize für Väter zu schaffen, sich stärker in der Kinderbetreuung zu engagieren“. Außerdem favorisiert sie eine „lebenslauforientierte Personalpolitik“: Arbeitgeber sollten ihren Beschäftigten Phasen zugestehen, in denen diese „sich weiterbilden, die Eltern pflegen oder sich um ihre Kinder kümmern“können, sagt sie der „Schwäbischen Zeitung“. Wenn diese Leitplanken gesetzt seien, sei ein Recht auf Homeoffice sinnvoll.
Zu mehr Erholungszeit führe die Arbeit im Homeoffice entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht, betont Lott.