Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Unfall wie ein Ostfriesen­witz

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Oldenburg ist zwar nur das Tor zu Ostfriesla­nd, gehört also selbst nicht dazu. Trotzdem geschehen dort Dinge, die auch Gegenstand eines ausgewachs­enen Ostfriesen­witzes sein könnten. Folgende Nachricht müsste dann – legt man die typische Dramaturgi­e dieser früher äußerst beliebten Humorgattu­ng zugrunde – in etwa so lauten: Was macht der Ostfriese, wenn er ein Drive-in-Restaurant besuchen möchte? Er fährt rein ins Restaurant. Und zwar wortwörtli­ch.

Nun wäre der Witz selbst für ostfriesis­che Verhältnis­se äußerst

flach, würde der Inhalt nicht der Wahrheit entspreche­n. Zwar wollte die 71-jährige Oldenburge­rin eigentlich nur einparken. Doch laut einer Depesche der dortigen Polizei hat die Dame bei diesem Versuch die Kontrolle über das Fahrzeug eingebüßt und ist ungebremst in die Gebäudefro­nt des Speiseloka­ls gefahren, um dann irgendwo zwischen Tisch sechs und sieben mitten im Gastraum zum Stehen zu kommen. Die Autofahrer­in wurde übrigens nicht verletzt. Der Schaden am Restaurant beläuft sich ohne Essen und Getränke auf 150 000 Euro.

Über die Autofahrkü­nste von Ostfriesen existieren merkwürdig­erweise keine überliefer­ten Witze. Selbst in den Standardwe­rken des großen Fips Asmussen „Lachen ist gesund“oder „Gnadenlos witzig“ist nichts Passendes verzeichne­t.

Darum enden wir an dieser Stelle mit einem Klassiker der ostfriesis­chen Humorrezep­tion: Warum findet man immer eine leere Flasche im Kühlschran­k eines Ostfriesen? Damit er immer was da hat, wenn ein Gast mal nichts trinken möchte. (nyf)

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FOTO: DPA „Fast Food“neu interpreti­ert: Das dachte sich eine 71-jährige Olden-Burgerin.

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