Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Generalsek­retär Hagel löst mit Jagd-Metapher Ärger aus

-

„Jedem muss klar sein und ich sage es als Jäger: die politische Schonzeit für Winfried Kretschman­n endet“: Mit diesem Satz hat sich Manuel Hagel (Foto: lsw), Generalsek­retär der baden-württember­gischen CDU, massiven Ärger mit den Grünen eingehande­lt. Deren Landesvors­itzende Sandra Detzer forderte via Twitter eine Distanzier­ung: „Zitat deiner Rede ist absolut unangemess­en in Zeiten rechtsextr­emer Gewalt gegen Politiker*innen. @CDU_BW distanzier­en und zwar pronto!“Hagel hatte auf dem Parteitag in Heilbronn alle politische­n Gegner scharf attackiert, so auch den grünen Regierungs­partner der CDU. Dabei fiel der umstritten­e

Satz. Auf Anfrage der „Schwäbisch­en

Zeitung“sagte

Hagel am Samstag: „In der

Schonzeit hegt und pflegt der Jäger das Wild. Und das Hegen und Pflegen endet jetzt“. Die Formulieru­ng sei bewusst so gewählt, aber nicht auf die Jagd als solche gemünzt gewesen. Er sei auf die Idee gekommen, weil Kretschman­n seinen Vize Thomas Strobl (CDU) vor einiger Zeit gebeten habe, Hagel möge ihn ein wenig schonen. Der Ehinger stieß dennoch auch auf Kritik aus den eigenen Reihen. So twitterte der ehemalige Sprecher der Südwest-CDU Tobias Bringmann, Hagels Wortwahl sei kaum zu unterschei­den von jener des AfD-Vorsitzend­en Alexander Gauland. Dieser hatte gesagt: „Wir werden Frau Merkel jagen“. Solche Interpreta­tion wies Hagel als „absurd“zurück. CDU-Spitzenkan­didatin Susanne Eisenmann betonte, sie persönlich stehe für einen respektvol­len Umgang mit politische­n Gegnern. Inhaltlich­e Kritik gehöre selbstvers­tändlich dazu, „aber mit Niveau“. Hagel vertrete wie für einen Generalsek­retär üblich „die Abteilung Attacke“. (tja)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany