Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Volkswirte: Konjunkturdelle wächst sich zu anhaltender Schwächephase aus
NÜRNBERG (dpa) - Die zunehmende Exportschwäche vieler deutscher Unternehmen wächst sich nach Einschätzung von Konjunkturexperten immer mehr zu einer länger andauernden Wirtschaftsflaute aus. Inzwischen könne man nicht mehr nur von einer „Konjunkturdelle“reden. Die deutsche Wirtschaft durchlebe derzeit eine „anhaltende Schwächephase“, betonten mehrere Volkswirte deutscher Großbanken. Es sei inzwischen zweifelhaft, ob die Wirtschaft bis zum Jahresende wieder an Fahrt gewinne. Die Wachstumsschwäche belastet nach Experteneinschätzung inzwischen auch zunehmend den Arbeitsmarkt.
„Konjunkturdelle – das hört sich für mich ein bisschen zu optimistisch an. Ich würde eher von einer markanten Abwärtsbewegung sprechen“, meint etwa der Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld.
Hitzewelle dämpft Kauflust im Einzelhandel
BERLIN (dpa) - Die jüngste Hitzewelle trifft auch einen Teil der Einzelhändler in Deutschland. „Bei 40 Grad geht wenig. Das zieht die Umsätze nach unten, weil keiner mehr Lust hat rauszugehen“, sagte Axel Haentjes vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels in Berlin. Der Handelsverband Textil sieht die Hitzewelle mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die Nachfrage nach leichter Kleidung steigt natürlich“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Siegfried Jacobs. Doch andererseits dämpften allzu hohe Temperaturen die Lust der Kunden auf einen Shoppingbummel. Ähnlich sieht das Allianz-Ökonomin Katharina Utermöhl: „Eine Wachstumsdelle ist das nicht mehr, eher eine anhaltende Schwächephase“, sagte sie. „Angesichts des verhaltenen Ausblicks für Welthandel und Automobilbranche sowie der anhaltenden erhöhten politischen Unsicherheit rund um Handel, Italien und Brexit ist in der zweiten Jahreshälfte 2019 bestenfalls mit einem Mini-Wachstum zu rechnen. Das Risiko einer Rezession ist mittlerweile recht hoch.“
Wie verunsichert inzwischen viele Unternehmenschefs seien, zeige der sich weiter eintrübende Ifo-Geschäftsklimaindex. Und selbst kleinere Konflikte, wie jüngst das Aufbringen britischer Tankschiffe an der Straße von Hormus, schlagen nach Beobachtungen von Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg negativ durch.
US-Behörden genehmigen T-Mobile-Sprint-Fusion
WASHINGTON (dpa) - Die USWettbewerbshüter haben dem Zusammenschluss der TelekomTochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint zugestimmt. Für die Genehmigung mussten die Unternehmen jedoch weitreichende Zugeständnisse machen, wie das Justizministerium am späten Freitagabend in Washington mitteilte. Trotz der nun erteilten Zustimmung des Justizministeriums bleibt Ungewissheit – eine Gruppe von US-Bundesstaaten will den Zusammenschluss gerichtlich untersagen lassen.
Gründer von Gerry Weber hadert mit der Übernahme
HAMBURG (AFP) - Gerhard Weber hadert mit der Übernahme der von ihm gegründeten Modemarke Gerry Weber durch zwei Investoren – und bietet seine Hilfe an. „Es ist ein harter Schlag, dass mein Unternehmen in fremde Hände übergegangen ist“, sagte der 78-Jährige dem „Spiegel“. Er wolle das Gespräch mit der neuen Leitung suchen.