Vorstandschef in rotem Tüll

Rolls-Royce Power Systems setzt sich beim Christopher Street Day für Toleranz ein

STUTTGART (ben) - Hawaiianische Blumenketten, Regenbogenfahnen – und ein Vorstandschef im roten Tüllröckchen. Mit mehr als 100 Mitarbeitern hat der Motorenhersteller RollsRoyce Power Systems (RRPS) am Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart für Diversität und für die Gleichberechtigung von Homosexuellen, Bisexuellen, Transsexuellen und Transgender protestiert. Mit dabei auch Vorstandsvorsitzender Andreas Schell und Personalleiterin Alexandra Kuebler, die bei der Parade unter dem Motto „Be yourself – the Power of Diversity“auf einem bunt geschmückten Wagen durch die Landeshauptstadt fuhren. Die Abordnung des Friedrichshafener Traditionsunternehmens – meist gekleidet in weiße T-Shirts mit dem markanten Rolls-Royce-Logo – umringte beim Festzug den Wagen ihrer Chefs.

„Mit der Teilnahme am CSD machen wir deutlich, dass in unserem Unternehmen jeder sein kann, wie er ist, und dass wir Vielfalt aktiv fördern“, sagte Schell. „Diversität bildet eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Zukunft.“Für Schells Personalleiterin Kuebler ist Vielfalt ein „Vorteil, den wir schätzen und noch stärker entwickeln wollen.“Damit sich jeder Mitarbeiter bei RRPS „frei entfalten kann und wir neue Talente gewinnen, brauchen wir eine Unternehmenskultur, die offen für alle Menschen ist, ganz gleich welcher Herkunft, Geschlechts oder Einstellung“, erklärte Kuebler.

Mehr als 7000 Teilnehmer bildeten nach Angaben der Organisatoren am Samstag eine bunte Polit-Parade. Zu der Protest-Party kamen rund 175 000 Zuschauer. 50 Jahre nach den Unruhen in der Christopher Street in New York, die als Beginn der Emanzipationsbewegung sexueller Minderheiten gelten, stand die Demo unter dem Motto „Mut zur Freiheit“. RRPS gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Dieselmotoren. Mit rund 11 000 Mitarbeitern – davon 5500 am Bodensee – erwirtschaftet die Tochter des britischen RollsRoyce-Konzerns einen jährlichen Umsatz von 3,94 Milliarden Euro.

FOTO: RRPS RRPS-Vorstandschef Schell (Dritter von links), Personalleiterin Kuebler (Vierte von links): Zwei Chefs, ein Ziel – „Vielfalt aktiv fördern.“