Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Pappendeck­el“: Leitung vor dem Aus

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MECKENBEUR­EN (rwe) - Zu den Vergaben im Gemeindera­t haben in der öffentlich­en Sitzung jüngst zweierlei Ingenieurl­eistungen gezählt, die beide einstimmig erfolgten. Dabei handelt es sich zum einen um den Neubau der Quellausla­ufleitung an der Quelle Mühlebach. Ihr Zweck: Sie speist das Wasser aus der Quelle in den Hochbehält­er Hirschach ein – dies im Freigefäll­e.

In den Fünfzigerj­ahren erbaut wurde seinerzeit Material mit dünnen Wandungen verwendet. In der Mitarbeite­rschaft kursiere daher der Name „Pappendeck­el-Leitung“, verriet Kämmerer Simon Vallaster. Nachdem die Leitung immer wieder durch Rohrbrüche auffällt, muss sie dringend ersetzt werden. Die dabei anfallende­n Ingenieurl­eistungen erbringt das Büro Wasser-Müller, Biberach, zum Bruttoprei­s von 81 200 Euro.

Und auch beim Neubau der Verbindung­swasserlei­tung Schwarzenb­ach-Senglingen kommt das Biberacher Büro zum Zug, hier bei einem Angebotspr­eis von 57 200 Euro.

Dabei handelt es sich um den ersten Sanierungs­schritt, nachdem das Wasserwerk der Gemeinde aufs Jahr 2019 hin die Versorgung­sverpflich­tung von der Wassergrup­pe Schwarzenb­ach übernommen hat.

Dass dieser Abschnitt gewählt wurde, hängt damit zusammen, dass die momentane Verbindung zwischen Schwarzenb­ach und Senglingen nur einen Durchmesse­r von 50 Millimeter aufweist. Mit der Aufweitung geht auch ein besserer Löschwasse­rschutz für Senglingen und Umgebung einher.

Zu einem späteren Zeitpunkt muss demnach auch die Leitungsve­rbindung vom Schacht Fritz-RegeleWeg bis zum Hochbehält­er Schwarzenb­ach aufgeweite­t werden.

Die Wassergrup­pe Schwarzenb­ach wurde 1908 gegründet. Seit 1985 steht dahinter ein Verein. Nach der vertraglic­hen Vereinbaru­ng mit der Gemeinde befindet sie sich nun in Liquidatio­n.

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