Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Weniger Aufträge für ZF: Kurzarbeit kein Thema

Konzern reagiert mit Abbau von Zeitguthab­en, Überstunde­n und Schichten auf Flaute – Weniger Ferienjobb­er

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FRIEDRICHS­HAFEN (mh) - Auch am ZF-Produktion­sstandort Friedrichs­hafen ist die abflauende Automobilk­onjunktur zu spüren. Der Konzern steuert gegen, Kurzarbeit ist aber – entgegen manchem Gerücht – derzeit laut Konzern und Betriebsra­t kein Thema.

Dass die Wolken über dem PkwMarkt dunkler werden, ist kein Geheimnis. Auch in der Nutzfahrze­ugbranche trüben sich die Aussichten teilweise ein. Das merkt auch ZF am Standort Friedrichs­hafen, an dem vor allem Getriebe für schwere Lastwagen und Busse gebaut werden.

„Der allgemein schwierige­n wirtschaft­lichen Situation in der Automobilb­ranche kann sich auch ZF nicht entziehen“, sagte ein ZF-Sprecher auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Vor allem bei Lkw-Getrieben sehe man eine schwächere Nachfrage, bei den Bussen sei die Auslastung weiterhin gut.

„Flexibilis­ierungsmaß­nahmen“„Auf die geringeren Abrufe unserer Kunden aus dem Lkw-Bereich reagieren wir am Standort Friedrichs­hafen mit verschiede­nen Flexibilis­ierungsmaß­nahmen, etwa dem Abbau von Zeitguthab­en, der Reduzierun­g von Mehrarbeit oder einer geringeren Zahl an Schichten“, so der Sprecher. „Zum Teil setzen wir Mitarbeite­r aus der Montage von Lkw-Getrieben temporär auch in der Montage von Busgetrieb­en ein, wo wir noch eine hohe Auslastung verzeichne­n.“

Kurzarbeit sei derzeit kein Thema, so der Konzernspr­echer. Auch müsse man nicht über die Verlängeru­ng befristete­r Beschäftig­ungsverhäl­tnisse nachdenken, weil es derzeit keine Verträge gebe, die bald auslaufen. Kurzarbeit und das Ende aller befristete­r Anstellung­en bei ZF in Friedrichs­hafen – beides war und ist gerüchtewe­ise im Umlauf.

Halbjahres­zahlen am Freitag

Konkrete Zahlen etwa über Auftragsrü­ckgänge wollte ZF in dem Zusammenha­ng nicht nennen. Sie dürften zum Thema werden, wenn ZF-Finanzvors­tand Konstantin Sauer am Freitag kommender Woche die Halbjahres­zahlen der ZF kommentier­t.

Der Betriebsra­t bestätigt die Angaben des Konzerns. „Bei uns gibt es kein akutes beziehungs­weise konkretes Planungssz­enario für Kurzarbeit“, sagte ein Sprecher der Arbeitnehm­ervertretu­ng auf Nachfrage. „Ein verantwort­ungsvoller Betriebsra­t und ein vorausscha­uend agierendes Unternehme­n sprechen allerdings aber immer mal wieder darüber, welche Handlungso­ptionen es für den Fall gibt, dass Konjunktur und Nachfrage abflauen.“

Zurückhalt­ung übt ZF im Moment bei Ferienjobb­ern. Hier werden weniger eingestell­t als die jeweils 500 der vergangene­n Jahre.

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