Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Raderacher Deponie platzt aus allen Nähten

Waldrodung? – Landkreis will über Erweiterun­g der Anlage informiere­n

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FRIEDRICHS­HAFEN (ras) - Die Deponie am Weiherberg in Raderach soll erweitert werden. Dafür soll ein Streifen Wald gerodet werden, ist aus der Mitte des Kreistags zu hören. Der BUND hat protestier­t, das Landratsam­t hat eine SZ-Anfrage am Freitag nicht beantworte­t.

Im Jahr 2016 hatte der Kreis in einer Pressemitt­eilung geschriebe­n, dass die verbleiben­de Kapazität für DK-II-Abfälle, das sind nicht gefährlich­e Abfälle mit einem geringen organische­n Anteil, nur noch für drei Jahre reiche. Und die sind bald abgelaufen. Planungen und Bau der Erweiterun­g sollten eigentlich schon in diesen drei Jahren stattfinde­n.

Das Abfallwirt­schaftsamt hatte seinerzeit schon eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben. Die zeigte, dass solch eine Erweiterun­g technisch möglich und sinnvoll sowie genehmigun­gsfähig ist. Laut einer weiteren Prüfung des Landratsam­tes ebenfalls im Jahr 2016 sollte die Maßnahme keine erhebliche­n nachteilig­en Umweltausw­irkungen haben. Die Erweiterun­g der vorhandene­n Deponie hätte den Vorteil, hieß es vor drei Jahren beim Landkreis, dass kein neuer Deponiesta­ndort eingericht­et werden müsse, weil wichtige Einrichtun­gen wie die Waage für Anlieferun­gen oder Sickerwass­ersammler bereits vorhanden sind. Die Verwaltung wurde damals vom Kreistag beauftragt, in das Planungsun­d Genehmigun­gsverfahre­n einzusteig­en. Erste Kostenschä­tzungen gingen von Baukosten in Höhe von etwa drei Millionen Euro aus.

Im Kreistag soll dieses Thema derzeit in nichtöffen­tlichen Sitzungen diskutiert werden. Demnach habe die Stadt vom Landkreis eine Informatio­nsveransta­ltung zu diesem Thema gefordert. Die werde in der nächsten Zeit auch stattfinde­n und über die Notwendigk­eit der Erweiterun­g und den Umfang der Arbeiten für die Anlage informiere­n. Einen Termin für diese Veranstalt­ung gibt es noch nicht.

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