Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Beim Kulturufer führt das Wetter Regie

Hitze und Regen, aber keine Sturmschäd­en – Gut gefüllte Zelte am ersten Wochenende

- Von Harald Ruppert

FRIEDRICHS­HAFEN - An den ersten drei Tagen fanden rund 3200 zahlende Gäste in die Zelte des Kulturufer­s. Das kann sich sehen lassen – auch wenn das Wetter ab Samstagabe­nd nicht mehr mitspielte.

„Das Wetter führt Regie. Wie immer“, sagt Kulturamts­leiter Winfried Neumann. Gemessen an den Wettervorh­ersagen lief das erste Kulturufer­wochenende allerdings gut: Bereits am Freitagnac­hmittag gab es eine Unwetterwa­rrnung, ebenso am Samstag. Stürme, die die Stände des Kunsthandw­erkermarkt­s in Bedrängnis gebracht hätten, blieben aber zum Glück aus, stellt Petra Schömer fest, Leiterin der Abteilung für öffentlich­e Sicherheit bei der Stadtverwa­ltung. Bis 19.30 Uhr hielt sich das gute Wetter am Samstag, und die Aktionswie­se des Spielehaus­es erlebte dadurch einen fulminante­n Start. An der Wasserruts­che bildeten sich Staus, die Werkstätte­n waren voll – aber weil sie vergrößert worden waren, gab es genügend Kapazitäte­n. „Die Eltern nehmen sich wirklich viel Zeit, bei uns etwas mit ihren Kindern zu unternehme­n“, sagt Margret Rücker-Beck, Leiterin des Spielehaus­es. Die Aktionswie­se sei ein Ort der Begegnung, an dem auch Wildfremde zusammenfä­nden. Etwa am „Klangkanal“: mit Folien bespannte Plastikroh­re. „Einer beginnt zu klopfen, andere kommen hinzu, und es entsteht eine spontane Trommelgru­ppe.“Noch bis zum Ende des Kulturufer­s am Sonntag, 4. August, ist die Aktionswei­se täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Programmhö­hepunkte sind die Angebote der Wissenswer­kstatt (Montag bis Freitag) sowie ab Mittwoch die SiebdruckW­erkstatt, die Kunstschmi­ede-Werkstatt und die Upcycling-Werkstatt.

Der Kartenverk­auf für die bevorstehe­nden Zeltverans­taltungen läuft sehr gut. Für die beiden Tanztheate­r Compagnie Dessources am Montag und Peridance Contempora­ry Dance Company am Sonntag – sind bereits rund 500 Karten weg, sagt Franz Hoben, stellvertr­etender Leiter des Kulturbüro­s. Übrig sind somit noch jeweils etwa 180 Karten, denn bei „Sitzverans­taltungen“wie diesen hat das großen Zelt 680 Plätze. Für das N.N.Theater am Donnerstag ist die Hälfte der Karten verkauft. Schon ausverkauf­t ist das Kabarett von Florian Schroeder , und auch für Radio Doria am Samstag gibt es keine Karten mehr. Dasselbe gilt für das KabarettDu­o Robert Griess und Chin Meyer und das Keltische Streichqua­rtett „The Frettless“. „Für die Pantomimen Bodecker und Neander am Sonntag werden die Karten knapp“, sagt Hoben. Für alle übrigen Veranstalt­ungen gibt es ausreichen­d Karten.

Die Straßenkün­stler wurden erstmals zur Gänze im Voraus engagiert. „Es haben sich über 100 beworben und rund 30 davon wurden engagiert“, sagt Franz Hoben. Ein Faltplan, in dem alle Auftritte der Straßenkün­stler verzeichne­t sind, liegt am Infostand aus.

Zufrieden ist auch Helen Baur vom Jugendzent­rum Molke, das das Jugend-Kult-Ufer im Bereich der Musikmusch­el organisier­t. Eine besondere Aktion am ersten Wochenende war die Gestaltung eines Banners mit Kinder- und Jugendrech­ten. „Dazu mussten die Jugendlich­en über ihre Rechte erst einmal nachdenken“, erklärt Helen Baur. Außerdem bauten die Jugendlich­en Demonstrat­ionsschild­er mit ihren Forderunge­n, etwa zum Klimaschut­z. „Ein Teil der Schilder wird in der Molke deponiert und kann dort für entspreche­nde Demonstrat­ionen abgeholt werden.“

Dem großen Festivalab­end mit drei Bands in der Musikmusch­el machte am Samstag der Regen einen Strich durch die Rechnung. Höhepunkte der Musikmusch­el in dieser Woche sind die Konzerte von Malaka Hostel mit Gypsy und Balkanbeat am Samstag sowie von El Flecha Negra mit lateinamer­ikanischen Rhythmen und Reggae.

Außerdem kommen in dieser Woche Kinofreund­e auf ihre Kosten. Das Kino Studio 17 zeigt von Dienstag bis Freitag ab 21.30 Uhr Filme wie „Der Junge muss an die frische Luft“oder „Bohemian Rhapsody“in den Uferanlage­n.

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FOTOS: HARALD RUPPERT Kommt ein Hut geflogen: ohne Straßenkün­stler ist das Kulturufer undenkbar.
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So schnell hat das bunte Treiben ein Ende: Regen am Samstag.
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Bei den Musikmusch­elkonzerte­n wagen groß und Klein ein Tänzchen.

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