Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zeugnisse
Emanuel Buchmann hat sich – natürlich – eine Note 1 mit Sternchen verdient. Doch auch die restlichen zehn Deutschen haben sich ordentliche Zensuren verdient bei der Tour de France.
Marcus Burghardt (36/Bora-hansgrohe/ Zschopau): Der Routinier leistete unschätzbar wertvolle Dienste für Emanuel Buchmann und Peter Sagan, den Gewinner des Grünen Trikots. Mit seiner Erfahrung der ruhende Pol bei Bora-hansgrohe. Maximilian Schachmann (25/Bora-hansgrohe/Berlin): Als der deutsche Meister immer besser wurde, musste er nach Hause. Ein schwerer Sturz beim Einzelzeitfahren in Pau beendete sein Tour-Debüt abrupt. Andre Greipel (37/Arkea-Samsic/Rostock): War die neunte Tour auch seine letzte? Der Sprint-Routinier hat nicht mehr die Form vergangener Tage. Elf Tour-Etappen hat der „Gorilla“gewonnen, das kann ihm keiner nehmen.
Simon Geschke (33/CCC Team/Berlin): Der Mann mit dem Vollbart versuchte sein Glück immer wieder, doch ein Coup wie 2015 in den Alpen blieb ihm verwehrt. Tony Martin (34/Jumbo-Visma/Cottbus): Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister war als Lokomotive des Feldes ein Gewinn für die niederländische Jumbo-Equipe. Die Disqualifikation nach einer Rangelei mit dem Briten Luke Rowe (Ineos) wurde kontrovers diskutiert.
Roger Kluge (33/Lotto-Soudal/Eisenhüttenstadt): Der Bahnrad-Weltmeister erlebte die beste Tour mit den Sprint-Etappensiegen seines Teamkollegen Caleb Ewan. Der Australier vertraut Kluge beinahe blind, weil der Routinier ihn in die beste Position fährt. Nils Politt (25/Katusha-Alpecin/Köln): Mit Abstand der auffälligste Fahrer seiner sonst schwachen Mannschaft. Wurde während der Tour Vater einer Tochter.
Rick Zabel (25/Katusha-Alpecin/Unna): Der Sohn der Sprinter-Legende Erik Zabel war kaum zu sehen und musste schließlich wegen eines grippalen Infekts aussteigen. Nikias Arndt (27/Sunweb/Buchholz): Arndt lenkte als verlängerter Arm der Sportlichen Leitung die Sunweb-Mannschaft durch das Radsport-Ereignis. Versuchte sich mehrfach vergeblich als Ausreißer. Lennard Kämna (22/Sunweb/Wedel): Sein Tour-Debüt sorgte für Begeisterung. Wie Kämna in den Pyrenäen und Alpen nahezu auf Augenhöhe mit den besten Kletterern unterwegs war, nötigte großen Respekt ab. Der Norddeutsche ist und bleibt ein Versprechen für die Zukunft.