Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die unterschätzte Gefahr aus der Bohne
Zu den sträflich unterschätzten Gefahren unserer Zeit gehört der Bohnenkaffee. Nicht etwa, weil dieser im Körper Schaden anrichten würde – Studien legen eher das Gegenteil nahe. Nein, das Risiko besteht in der Zubereitungsart der schwarzen Flüssigkeit. Denn das Aufbrühen bedingt es, dass am Ende eben auch das Getränk selbst heiß und damit nicht ungefährlich ist.
Wir verzichten an dieser Stelle darauf, den berühmtesten Fall von verschüttetem Kaffee zu erwähnen, als ein amerikanischer Konsument bei einem Fastfood-Restaurant heißen Kaffee bestellte und sich hinterher darüber wunderte, sich beim Verschütten im Auto verbrüht zu haben. Auch verlieren wir kein Wort darüber, dass der Schussel am Ende mehrere Millionen Entschädigung kassierte, anstatt lebenslanges Kaffeeverbot.
Aktualität erhält dieser Altfall durch die Tatsache, dass auch in Flugzeugen der Umgang mit Kaffee tückisch sein kann. Jüngst musste ein Ferienflieger ungeplant zwischenlanden, weil der Flugkapitän das Heißgetränk versehentlich über die Instrumententafel triefen ließ. In der Folge habe es aus den Bedienfeldern zu dampfen begonnen. Auch von Fehlfunktionen wurde berichtet. Um solchen Missgeschicken in Zukunft wirkungsvoll vorzubeugen, will die Fluglinie nun die Regeln für den Verzehr von Getränken im Cockpit überarbeiten. Neben der generellen Ermahnung zur Vorsicht im Umgang mit Bohnenkaffee soll ein Deckel über dem Becher Pflicht werden. Dass in der Luft künftig nur noch Eiskaffee serviert werden darf, ist aber nur ein Gerücht. (nyf)