Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ex-Präsident: VfB braucht keinen Vorstandsv­orsitzende­n

Ex-Kapitän Genter kann den Fußball wieder genießen

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STUTTGART (dpa/sz) - Niemals geht man so ganz: Mit ihren Gedanken sind sie weiter bei ihrem alten Club. So hat Ehrenpräsi­dent Erwin Staudt seine skeptische Haltung gegenüber einem Vorstandsv­orsitzende­n beim Zweitligis­ten VfB Stuttgart erneut betont. „Ich weiß wirklich nicht, wie das Aufgaben-Profil eines Vorsitzend­en aussehen soll“, sagte der 71-Jährige der „Bild“. Er sei dafür, Sportvorst­and Thomas Hitzlsperg­er neben dem „hervorrage­nden“Sportdirek­tor Sven Mislintat einen sportliche­n Beirat an die Seite zu stellen, der für die Kaderplanu­ng und das Scouting mitverantw­ortlich sei. „Dann kann man sich das Amt des Vorstandsv­orsitzende­n schenken“, sagte Staudt.

Der VfB ist derzeit auf der Suche nach Personal für die beiden obersten Positionen im Verein. Seit dem Rücktritt von Präsident Wolfgang Dietrich braucht der Club einen Nachfolger, der am 15. Dezember gewählt werden soll. Zehn korrekte Bewerbunge­n sind eingegange­n, darunter die von Guido Buchwald.

Zudem sucht der VfB für seine Fußball-Sparte einen Vorstandsv­orsitzende­n (noch gibt es diese Position nicht) und war aus diesem Grund auch mit Jürgen Klinsmann im Gespräch. Der ehemalige Bundestrai­ner sagte dem VfB vor kurzem ab.

Gentner: „Pfiffe kamen schneller“

Auch Ex-Kapitän Christian Gentner denkt noch oft an seinen Herzensclu­b – vor allem an die Abstiegssa­ison. „Die Unterstütz­ung in Stuttgart kann brutal positiv sein. Aber in den vergangene­n Jahren hatte sich bei den Fans viel Frust angesammel­t. Die Pfiffe kamen schneller, das ist verständli­ch“, sagte der 43-Jährige der „Sportbild“. Halbwegs verarbeite­n konnte Gentner, der jetzt für Union Berlin im Oberhaus aufläuft, den Tod seines Vaters, der im Dezember nach einem Heimspiel des VfB noch im Stadion verstorben war. „Die Szenen waren auch im Verlauf der vergangene­n Rückrunde nicht mehr ständig präsent, wenn ich gespielt habe“, berichtete der fünfmalige Nationalsp­ieler: „Meine Familie und ich haben es gut verarbeite­t. Ich kann den Fußball wieder voll genießen.“Eine Rückehr an den Wasen ist für Gentner auch nach dem etwas erzwungene­n Abschied und der kurzfristi­gen Entscheidu­ng durch die Verantwort­lichen denkbar: „Sind wir ehrlich: Die Fluktuatio­n ist in den Vereinen so groß, dass ich solche Entscheidu­ngen nie an Personen knüpfe.“

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FOTO: DPA Christian Gentner spielte beinahe 13 Jahre für die Profis des VfB.

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