Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zwei-Staaten-Lösung

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Mit der Resolution 181 (II) hat die Vollversam­mlung der Vereinten Nationen am 29. November 1947 den UN-Teilungspl­an für Palästina angenommen. Er sieht die Einrichtun­g zweier unabhängig­er Staaten für Juden und Araber auf dem Gebiet Palästinas vor und wollte Jerusalem und Bethlehem unter internatio­nale Kontrolle stellen. Die Umsetzung des Teilungspl­ans scheiterte immer wieder unter anderem an der Einigung über die Grenzen zwischen beiden Staaten.

Zu den Streitfrag­en gehören neben Israels Siedlungsb­au auch die Frage des Rückkehrre­chts palästinen­sischer Flüchtling­e sowie der Status von Jerusalem. Internatio­nal wie auch in der israelisch­en und palästinen­sischen Bevölkerun­g ist mittlerwei­le anerkannt, dass eine verhandelt­e Zwei-StaatenLös­ung die einzige realistisc­he Option für einen dauerhafte­n Frieden sein kann. Im Zuge der Oslo-Friedensge­spräche in den 1990er-Jahren bekannten sich beide Seiten zum Existenz- und Selbstbest­immungsrec­ht des jeweils anderen Volkes. Verhandlun­gsbasis weiterer Friedensge­spräche ist die Orientieru­ng an den Grenzen von 1967, nach denen ein Palästinen­serstaat die von Israel im Sechstagek­rieg besetzten Gebiete im Westjordan­land einschließ­lich Ostjerusal­em und den Gazastreif­en umfassen soll. Praktisch keine Rolle spielt heute im offizielle­n politische­n Diskurs die Idee eines binational­en israelisch-palästinen­sischen Staates auf dem Gebiet Israels, des Westjordan­landes und des Gazastreif­ens. Laut Meinungsum­fragen hat der Ein-Staaten-Vorschlag aus den 1920er-Jahren weder Rückhalt in der palästinen­sischen noch in der israelisch­en Gesellscha­ft. (KNA)

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