Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Ich kann keinen Durchbruch erkennen“

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BERLIN - Nils Schmid, der außenpolit­ische Sprecher der SPD-Bundestags­fraktion, sieht in Präsident Trumps Plänen keinen Durchbruch für den Frieden im Nahen Osten. Das sagte er im Gespräch mit Sabine Lennartz.

Herr Schmid, Donald Trump sagt, sein Friedenspl­an sei bisher der beste. Stimmt das?

Ich kann nicht erkennen, dass mit diesem Vorschlag ein Durchbruch in dem seit mehr als 70 Jahre andauernde­n Konflikt zwischen Israelis und Palästinen­sern gelungen ist. Um den Konflikt zu lösen, benötigt man einen Verhandlun­gsprozess, an dessen Ende die Zustimmung beider Konfliktpa­rteien vorliegt. Das ist hier definitiv nicht der Fall.

Kommt der Plan aus Ihrer Sicht einer Kapitulati­on der Palästinen­ser gleich?

Präsident Trump hat einen Plan vorgelegt, der die Interessen Israels deutlich stärker berücksich­tigt, als die Anliegen der Palästinen­ser. Deren Zustimmung versucht er zu erkaufen, indem er sie unter anderem mit Milliarden­investitio­nen zu ködern versucht. So kann man vielleicht einen Geschäftsd­eal machen, aber erfolgreic­he Außenpolit­ik funktionie­rt nach anderen Spielregel­n.

Sät Trump mit diesem Plan neue Zwietracht in Nahost?

Zumindest hat er damit nicht für eine Beruhigung der Lage gesorgt. Das zeigt auch die Einberufun­g des Treffens der arabischen Liga am kommenden Wochenende. Es besteht offensicht­lich großer Diskussion­sbedarf.

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FOTO: DPA Nils Schmid

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