Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gemeinderat stellt Weichen für Friedhofsanierung
Planungsbüro stellt drei Varianten der Gestaltung vor – Räte äußern Wünsche
LANGENARGEN - Mehrheitlich hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag auf ein Entwicklungskonzept für den Friedhof Langenargen festgelegt und einen Baubeschluss gefasst, wobei dem Gremium zuvor von einem Planungsbüro drei verschiedene Varianten vorgestellt wurden. Die Kosten für ein halb anonymes Urnenfeld mit 190 Quadratmetern, Stelen mit Namensinschrift samt zentraler Blumenablage, Heckenbepflanzungen sowie eine neue Parkierung am Heckenweg belaufen sich im ersten Bauabschnitt auf rund 290 500 Euro. Der zweite Bauabschnitt mit der Befestigung der Hauptwege und der Gestaltung/ Sanierung des Grabfeldes A belaufen sich auf rund 362 000 Euro.
Vor rund vier Jahren hat der Gemeinderat die Erstellung eines Entwicklungskonzeptes für den Friedhof Langenargen durch das Planungsbüro 360° Freiraum und Umwelt unter der Beteiligung der Bürger beschlossen. Wie Bürgermeister Achim Krafft erläuterte, habe man Entwicklungswünsche und Vorschläge der Langenargener hinsichtlich einer langfristigen Friedhofsentwicklung in der Gemeinderatssitzung am 15. Juli 2019 präsentiert und diskutiert.
In der Sitzung am Montag wurden von den Vertretern des Büros nun dringend notwendige Maßnahmen für den Friedhof Langenargen vorgestellt. Wie den Ausführungen zu entnehmen war, werde man im ersten von zwei Bauabschnitten zunächst das neue Urnenfeld (Grabfeld B, mittlerer Friedhof) und die Parkierung entlang des Heckenweges umsetzen, um im zweiten Bauabschnitt die Erschließungswege des neuen Friedhofes mit den Einfassungen im Grabfeld A anzugehen.
„Alle drei Varianten haben ihre Vor- und Nachteile“, meinte Bürgermeister
Achim Krafft, wobei sich die Formen im Wesentlichen durch die Aufteilung beziehungsweise auch botanische Ausgestaltung des Urnenfeldes unterscheiden. Variante eins sieht ein halbanonymes (mit Rasen/Bodendeckerpflanzen, Staudenstreifen) sowie ein anonymes Urnenfeld von insgesamt 180 Quadratmetern vor, Variante zwei ein halbanonymes Feld mit 190 Quadratmetern samt Staudenstreifen und Stelen mit Namensinschrift. Die Urnenfläche der Variante drei dagegen werde in zwei Bereichen von jeweils 80 Quadratmetern abgebildet, zeige eine lange Sitzbank sowie ein Namensfries entlang des Weges.
Einig waren sich die Räte, dass in der Ausgestaltung entsprechende Ruhe- und Sitzmöglichkeiten eingeplant werden sollten, wohingegen die Art der Befestigungen der Parkierungsflächen wie später auch der Wege für Diskussionen sorgte. Schotterrasen, wassergebundene Decken, Pflastersteine oder Asphalt? „Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe und erfordert eine eigene Gestaltungssprache. Pflastersteine sind meiner Ansicht nach daher nicht geeignet, eine wassergebundene Decke dagegen schon“, meinte Christine Köhle (OGL), während Herbert Tomasi (SPD) sich auch mit Hinblick auf ältere Menschen sowie Bürger mit Beeinträchtigungen für die Variante „Langenargener Pflaster“aussprach. Susanne Porstner (FWV) schlug Pflastersteine für den Hauptweg und Kies für die Grabwege vor. Bei der Urnenfeldgestaltung wünschte sich Andreas Vögele (CDU) blühende Pflanzen statt einer homogenen Bodendeckerbepflanzung. Bürgermeister Achim Krafft betonte, dass die vorgestellten Lösungen sowohl die bestmöglichen als auch die wirtschaftlich vertretbarsten seien. Die Qualität sei gut. Im Hinblick auf die verschiedenen Ausgestaltungswünsche, die in der Sitzung geäußert wurden, müsse zunächst eine konzeptionelle Vorentscheidung und kein Bauausführungsbeschluss getroffen werden.