Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gabriel prangert Umgang mit „Landshut“an

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Ex-Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) hat kritisiert, dass es mit der Ausstellun­g der 1977 entführten ehemaligen Lufthansa-Maschine „Landshut“nicht vorangeht. „Es ist aus meiner Sicht eine Schande, wie mit diesem Teil deutscher Nachkriegs­geschichte umgegangen wird“, sagte Gabriel der „Augsburger Allgemeine­n“. Er bemängelte, dass zwei Jahre nach der Rückholung des Wracks noch immer nicht klar sei, was aus ihm werden soll.

Anfang Januar hatten ehemalige Geiseln und Befreier die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, das Vorhaben Erinnerung­sort „Landshut“im Dornier-Museum in Friedrichs­hafen endlich auf den Weg zu bringen. Eine Sprecherin von Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) sagte anschließe­nd, dass die Bundesregi­erung nach wie vor das Ziel verfolge, die „Landshut“auszustell­en. Weil aber der Fortbestan­d des DornierMus­eums über das Jahr 2025 hinaus nicht gesichert sei, würden alternativ­e Optionen geprüft.

Der damalige Außenminis­ter Gabriel hatte die Boeing 737 im Jahr 2017 aus Brasilien nach Friedrichs­hafen bringen lassen. Palästinen­sische Terroriste­n hatten im Oktober 1977 das Flugzeug mit 91 Menschen an Bord in ihre Gewalt gebracht, um die Rote Armee Fraktion (RAF) zu unterstütz­en. Stationen der Entführung waren unter anderem Aden und Mogadischu. Auf dem Flughafen der somalische­n Stadt stürmte die GSG9 die Maschine und befreite die Geiseln unversehrt.

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FOTO: DPA Ex-Außenminis­ter Sigmar Gabriel kritisiert den Umgang mit dem Wrack der „Landshut“.

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