Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sexuelle Übergriffe im Eiskunstlauf: Trainer beschuldigt
PARIS (SID) - Mehrere ehemalige französische Spitzen-Eiskunstläuferinnen haben drei ihrer früheren Trainer sexueller Übergriffe beschuldigt. Laut der französischen Sporttageszeitung „L’Equipe“und des Nachrichtenmagazins „L’Obs“soll es sich bei den Beschuldigten um Gilles Beyer, Jean-Roland Racle und Michel Lotz handeln. Die Übergriffe sollen zwischen Ende der 1970erund den 1990er-Jahren stattgefunden haben. Die beschuldigten Trainer reagierten nicht auf Anfragen der Medien.
„Er fing an, schreckliche Dinge zu tun, bis hin zu sexuellem Missbrauch. Ich wurde vergewaltigt, als ich 15 war. Es war das erste Mal, dass mich ein Mann berührt hat“, sagte die frühere WM-Dritte Sarah Abitbol, Olympiasechste im Paarlaufen in Nagano 1998, über Beyer. Die Übergriffe hätten zwei Jahre gedauert.
Zudem soll der ehemalige französische Eiskunstlaufmeister Beyer Ende der 1970er sexuell übergriffig gegenüber Hélène Godard geworden sein, die damals 13 Jahre alt war. Danach sei Godard in den sexuellen „Griff “von Racle gefallen, wie sie berichtet.
Laut „L’Equipe“war Beyer, der seine Karriere als Direktor der französischen Nationalmannschaften und -trainer und später als Manager des Pariser Clubs Les Francais Volants fortsetzte, bereits Anfang der 2000er-Jahre Gegenstand einer Untersuchung der Staatsanwaltschaft Creteil, die erfolglos verlief.