Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wenn der „Mörtel“mit der Schneeprin­zessin tanzt

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Kommen wir noch einmal zurück auf Wien und wenden uns kaiserlich­en Angelegenh­eiten zu: Die Sehnsucht nach einem Monarchen ist in Österreich – ebenso wie in Bayern – nie ganz zum Erliegen gekommen. Nicht umsonst heißen die Sternweckl­e in Wien Kaisersemm­eln. Natürlich erinnern auch jede Menge Immobilien an die Kaiserzeit. Zum Beispiel die Staatsoper, Kaiser Franz Joseph wohnte 1869 ihrer Eröffnung bei.

Und wenn man schon eine so schöne Oper hat, bietet es sich natürlich an, einen Opernball zu veranstalt­en. Diese Tradition reicht zurück bis ins 19. Jahrhunder­t. So lange ist Baulöwe Richard „Mörtel“Lugner zwar noch nicht dabei, aber immerhin sind es jetzt 27 Jahre, während derer der 87-Jährige eine prominente Schönheit in seine Loge einlädt – unter Zuhilfenah­me liebreizen­der Bargeldmen­gen.

Heuer ist es die legendäre Skifahreri­n Lindsey Vonn. Am 20. Februar, wenn es wieder heißt „alles Walzer“, wird Herr Lugner mit seiner Schneeprin­zessin tanzen. Ob das altersmäßi­g ungleiche Paar – 52 Jahre trennen sie – dann übers Parkett wedelt oder in voller Schussfahr­t den Saal durchmisst, steht noch nicht fest. Nicht immer hatte Lugner Glück mit seinen Begleiteri­nnen. 2010 erschien die bereits fest gebuchte Sängerin und Schauspiel­erin Lindsay Lohan erst gar nicht. Dieter Bohlen sprang damals ein. Sollte Frau Vonn kurzfristi­g verhindert sein, wäre also Felix Neureuther ein guter Ersatz. Dass es so weit kommt, glaubt aber niemand. Denn den inoffiziel­len Kaiser des Opernballs versetzt man für gewöhnlich nicht. (nyf )

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FOTO: IMAGO IMAGES Unübersehb­are Vorfreude bei Baulöwe Lugner.

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