Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dichter und Grafiker

Christoph Meckel im Alter von 84 Jahren gestorben

-

FREIBURG/MÜNCHEN (epd) - Der Dichter, Schriftste­ller und Grafiker Christoph Meckel ist tot. Er starb am Mittwoch in Freiburg im Breisgau im Alter von 84 Jahren, wie der Münchener Carl Hanser Verlag am Donnerstag mitteilte. Erst vergangene Woche ist er in Ludwigsbur­g mit dem Antiquaria-Preis für Buchkultur ausgezeich­net worden.

Christoph Meckel wurde am 12. Juni 1935 in Berlin geboren. Seine Kindheit und Jugend erlebte er in Berlin, Erfurt und Freiburg im Breisgau. Er unternahm lange Reisen durch Europa, Afrika und Amerika, von denen er auch in seinen Werken erzählte, zuletzt in „Dunkler Weltteil. Erinnerung an afrikanisc­he Zeit“(2013). Viele Jahre hatte er einen abgelegene­n Wohnsitz im südfranzös­ischen Rémuzat, in den letzten Jahren lebte er wiederum in Berlin und Freiburg.

Die literarisc­he Szene betrat Meckel 1956 mit dem schmalen Gedichtban­d „Tarnkappe“. Denselben Titel gab er 2015 der großen Ausgabe der „Gesammelte­n Gedichte“, die sein poetisches Lebenswerk zusammenfa­sst – zwei Jahre später folgte der neue Gedichtban­d: „Kein Anfang und kein Ende“. Meckel verfasste auch Romane und Erzählunge­n von „Bockshorn“(1973) über das berühmte „Licht“(1978) bis zu „Luis & Luis“(2012). 1980 veröffentl­ichte Meckel den autobiogra­fischen Roman „Suchbild – Über meinen Vater“, in dem der Autor den VaterSohn-Konflikt

der Nachkriegs­generation thematisie­rt. Diesen stufte die Kritik als eines seiner stärksten Werke ein. 2002 ließ er ein „Suchbild“Buch über seine Mutter folgen. und stellte es neben Peter Schneiders „Lenz“oder die frühe Prosa von Peter Handke.

Der Höhepunkt seines grafischen Werkes ist die „Weltkomödi­e“, zusammenge­fasst in der zweibändig­en Ausgabe „Die Weltkomödi­e. Werkverzei­chnis der Druckgrafi­k“(2011).

Für sein literarisc­hes und grafisches Werk erhielt Christoph Meckel zahlreiche Preise und Auszeichnu­ngen, vom Immermann-Preis (1959) über den Joseph-Breitbach-Preis (2003) bis zum Johann-Peter-HebelPreis (2018). Am 27. April soll Christoph Meckels letztes Buch „Eine Tür aus Glas, ganz offen. Gesammelte Prosa“erscheinen.

 ?? FOTO: DPA ?? Christoph Meckel
FOTO: DPA Christoph Meckel

Newspapers in German

Newspapers from Germany