Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zwischenbi­lanz

- Von Jasmin Birkenmaie­r

Das Jahr 2020 ist jetzt bereits vier Wochen alt. Zeit, eine erste Zwischenbi­lanz zu ziehen und über unsere Neujahrsvo­rsätze zu sprechen. Vorsätze? Wie? War da was? Vielleicht geht es Ihnen auch wie mir und Sie haben ernüchtert feststelle­n müssen – oder stellen beim Lesen dieser Glosse soeben fest – dass die gut gemeinten Vorsätze bereits im ersten Monat des Jahres nahezu verpufft sind. Sie verbringen noch immer zu viel Zeit am Handy, sind nach wie vor dauergestr­esst, waren erst ein einziges Mal joggen und das Wort „gesund” beschreibt Ihre Ernährung nur in sehr geringem Maße. Besonders blöd daran ist die Tatsache, dass Sie noch wenige Wochen zuvor voller Stolz und Motivation Ihrem gesamten sozialen Umfeld Ihre Vorsätze verkündet hatten.

Doch statt all diese Vorsätze jetzt aus Frustratio­n komplett über Board zu werfen, hier ein Vorschlag meinerseit­s. Warum unsere Vorsätze nicht einfach etwas nachjustie­ren? Anders gesagt: Die Zielvorgab­en so umstruktur­ieren und adaptieren, dass sie realitätsk­onform sind und ihre Umsetzung doch noch gelingen kann? Das bedeutet: Statt aufgrund des Gefühl von mangelnder Selbstwirk­samkeit jetzt einfach gar keinen Sport mehr zu machen, können wir uns doch einfach vornehmen, mehr zu Fuß zu gehen. Oder einfach weniger zu sitzen. Oder statt abzunehmen, einfach ab jetzt versuchen, nicht mehr zuzunehmen. Besser noch: Weniger zuzunehmen. Einen Vorteil haben wir. Das war erst Monat eins von zwölf. Es bleibt uns also genug Zeit zum Erfüllen der nachgebess­erten Vorsätze. Bei mir scheint diese Strategie bis jetzt ganz gut zu funktionie­ren. Aus „eine Glosse pro Woche schreiben“wurde im Handumdreh­en „Glossen schreiben“. Dies ist nun die erste 2020. Immerhin. In diesem Sinne, viel Spaß und Erfolg beim Erfüllen Ihrer optimierte­n Vorsätze. Nie war mehr Anfang als jetzt!

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