Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Festhalle wird 955 000 Euro teurer
ERISKIRCH (ah) - Eine schlechte Nachricht für Gemeinderäte und Bürger hatte Kämmerer Anton Ganser am Donnerstag im Gepäck. Er informierte in der Gemeinderatssitzung, dass sich die geplanten Kosten für den Umbau und die Sanierung Festhalle und Kindergarten um rund 955000 Euro erhöhen werden. „Für Eriskirch ist das in der momentanen Haushaltssituation eine gewaltige Fehlsumme, die so nicht eingeplant war“, stellte Ganser fest. Die Gesamtsumme beläuft sich auf nunmehr 10,4 Millionen Euro.
Der Umbau und die Sanierung der neuen Festhalle in Eriskirch mit Kindergarten werden somit erheblich teurer, als noch vor zwei Jahren geplant. Gründe hierfür seien die stark überhitzte Marktsituation, höhere Materialpreise und die Regularien bei den europaweiten Ausschreibungen einzelner Gewerke, erklärte Wolfgang Bock vom Architekturbüro Plösser. In der Kostenaufstellung nannte er außerdem unvorhersehbare Umstände und nicht planbare Überraschungen während der Arbeiten am Bestand des Gebäudekomplexes. Alles zusammen habe zur Kostensteigerung geführt.
Wie Architekt Manuel Plösser erklärte, könne die Gemeinde die Kosten teilweise wieder senken. Rund 241000 Euro könnten eingespart werden, in dem man die Austattung überdenke. Diese Änderungen könne man gemeinsam diskutieren und in die noch anstehenden Ausschreibungen miteinbeziehen. Sollten sich die Gemeinderäte dazu entscheiden, die Außenfassade zu ändern und auf die zweite Lagereben zu verzichten, könnten rund 45000 Euro eingespart werden. Der Verzicht auf Kulissenzüge und Drehgassen, auf eine Bühnenbeleuchtung oder auf eine Leinwand sowie auf ein mobiles Podest in der Kostengruppe Bühnentechnik würde laut Plösser eine weitere Kostenreduzierung von 93500 Euro bedeuten.
Auch bei den Außenanlagen könnte die Gemeinde sparen. Der im Zugangsbereich geplante Betonpflasterbelag könnte durch Asphalt ersetzt werden. Kostenreduzierung: rund 31000 Euro. Plant die Gemeinde statt der zwei Kühlzellen mit drei Kühlschränken und verzichtet auf neue Regale und Geschirr, wären weitere 33000 Euro denkbar.
Auf die Frage von FWV-Ratsmitglied Ralf Becker, ob man während des Baus noch weitere unangenehme Überraschungen erwarten müsste, sagte Wolfgang Böck: „Es stehen noch einige Ausschreibungen aus. Das Risiko hier überhöhte Preise angeboten zu bekommen, besteht aufgrund der angesprochenen überhitzten Marktsituation. Das stecken wir nicht drin“. Im Laufe des Frühjahrs wolle man für die Bevölkerung eine öffentliche Besichtigung der Baustelle anbieten. Das Gremium nahm die neue Kostensituation zur Kenntnis.