Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weiterbildung signalisiert Lernbereitschaft
Ob Kellnern, Kurierfahrten oder Flyer verteilen: Wer neben dem Studium Brotjobs nachgeht, um sich sein Auskommen zu sichern, muss sich nicht schämen. „Zunächst ist es sehr wichtig, die eigene Lebenslage mit Stolz zu betrachten“, sagt Ragnhild Struss. „Wer neben dem Studium darauf angewiesen ist, durch fachfremde Jobs Geld zu verdienen, dem gebührt Respekt.“Sie empfiehlt diesen Studierenden aber, „alle möglichen Arten der Weiterbildung zu nutzen: VHSKurse belegen, Vorträge besuchen oder Bücher lesen.“Denn solche autodidaktischen Bemühungen signalisierten Eigeninitiative, fachliches Interesse und Lernbereitschaft.
Eine weitere Möglichkeit besteht laut Struss darin, staatliche Förderung zu beantragen, um sich dann mit Praktika oder anderen Tätigkeiten beschäftigen zu können. Neben BAFÖG könnten Stipendien eine Option sein.
Auch Malte Sander rät Studierenden, sich finanzielle Hilfe zu holen. „Es ist möglich, sich einen Überbrückungskredit von beispielsweise einem Jahr auszahlen zu lassen, sodass man sich innerhalb dieses Zeitraums mit Berufserfahrung auseinandersetzen kann.“Fazit: Es ist ratsam, während des Studiums möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Ein roter Faden sollte aber erkennbar sein. Diejenigen, die beim Berufseinstieg noch grün hinter den Ohren sind, haben es etwas schwerer im Wettbewerb um ihre Wunschstelle auf dem Arbeitsmarkt. (dpa)