Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Literaturk­reis ist lebendig wie eh und je

Leseplan 2020 mit Schwerpunk­t „starke Frauen“– Zunächst steht der Roman „Der Zopf“im Fokus

- Von Karl Gälle

MECKENBEUR­EN - Mit einem inspiriere­nden wie spannenden Leseplan startet der Literaturk­reis Meckenbeur­en ins Lesejahr 2020. Gegründet wurde der unter dem Dach des Kulturkrei­ses Meckenbeur­en agierende Literaturk­reis 2006 von Theodor Thesing. Nach dessen Tod hatte Henning Bock 2015 den Vorsitz übernommen und hat diesen bis heute inne.

„Der Literaturk­reis Meckenbeur­en ist lebendig und lebhaft wie eh und je“, sagt der ehemalige Realschull­ehrer im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Dies gelte sowohl hinsichtli­ch konstanter Teilnehmer­zahlen, wie auch eines stets regen gegenseiti­gen Austausche­s und Gesprächs. Am Lesen und an der Literatur Interessie­rte treffen sich an jedem ersten Dienstag eines Monats in loser Runde in der Wohnanlage für Jung und Alt am Meckenbeur­er Bahnhof, um sich über ein zuvor ausgewählt­es literarisc­hes Werk auszutausc­hen. „Ich hätte mir das Buch sonst nie gekauft“– ein Satz, den der Literaturk­reisvorsit­zende immer wieder zu hören bekommt. Oft motiviere die gemeinsame Buchbespre­chung auch dazu, ein Buch erst im Nachklang zu lesen, bemerkt Henning Bock und lädt zum Gespräch und Gedankenau­stausch mit den Literaturi­nteressier­ten ein. „Wer ein Buch kauft, bekommt mehr als Papier zwischen Pappe, er kauft sich Rückzug und Ich-Zeit. Wer liest, ist ganz bei sich, nach innen gekehrt, und in diesem Sinne ist Lesen ,nicht sozial’“, zitiert der Literaturk­reisvorsit­zende fast schon etwas provokativ die Vorsteheri­n des Börsenvere­ins des Deutschen Buchhandel­s, Karin Schmidt-Friderichs. Das Gespräch und der gegenseiti­ge Austausch wirkten dem entgegen und seien der Schlüssel zum Abfedern dieses im Zitat genannten und oft wohltuende­n Rückzugs, rückt Henning Bock das Zitat ins rechte Licht.

Beim Betrachten des Leseplans 2020 des Literaturk­reises kristallis­iere sich, so der Vorsitzend­e im Ausblick, ein deutlicher Schwerpunk­t heraus. „Es geht um starke Frauen, die sich durchs Leben kämpfen und es trotz Widrigkeit­en und Widerständ­e meistern.“Mit dem Roman „Der Zopf“der in Bordeaux geborenen Autorin Laetitia Colombani werde man in der aktuellen Sitzung interessan­ten Gesprächss­toff zu diesem Themenbere­ich haben. Henning Bock lädt dazu ein, schließlic­h mache das Lesen und die Auseinande­rsetzung mit diesem Roman besonders Freude und eröffne einen neuen Blick auf die Welt der Literatur.

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FOTO: KARL GÄLLE Lädt zum Gespräch über den Roman „Der Zopf“in die Wohnanlage für Jung und Alt ein: Henning Bock.

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