Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lieber Parkplätze als wildes Parken
Gemeinderat stimmt Aufstellung eines Bebauungsplans zu – Erdwälle belastet
KRESSBRONN - Beim Strandbad wird es bald mehr Parkplätze geben. Der Gemeinderat Kressbronn hat mehrheitlich der Aufstellung eines Bebauungsplans „Parkplatz beim Strandbad“zugestimmt, der eine Erweiterung in Richtung Westen und Norden beinhaltet. Außerdem sollen die altlastenhaltigen Erdwälle abgetragen werden. Grüne und GUBB stimmten dagegen.
Wie der Leiter des Amts für Gemeindeentwicklung und Bauwesen, Thomas Feick, sagte, reicht der Strandbadparkplatz im Hochsommer in der Regel heute schon nicht aus. Durch die Neugestaltung des Bodan-Areals und der Fertigstellung der Gastronomie geht die Gemeinde von einer Zunahme des Verkehrs und einem notwendig werdenden weiteren Parkplatzangebot aus.
In den vergangenen Jahren war auf dem Bereich des bestehenden Parkplatzes der Bau eines Parkdecks vorgeschlagen und Varianten von zwei bis vier Ebenen diskutiert worden. Schon damals war allerdings bekannt, dass der Regionalverband lediglich einem Parkdeck von maximal zwei Ebenen zustimmen würde. Nachdem sich weder eine Mehrheit für zwei, noch für drei Geschosse fand, war das Thema Parkdeck erledigt.
Empfohlen wurde jedoch damals schon von der Verwaltung, ein Bebauungsplanverfahren durchzuführen, um den Bestand zu sichern und künftig kleinere Erweiterungen vornehmen zu können. Bei immer schärfer werdenden Rechtsvorschriften schien es der Verwaltung angebracht, den Bestand des Parkplatzes rechtlich zu regeln. Geplant ist mittelbis langfristig dessen Sanierung mit einem Asphaltbelag, die Installierung
einer Straßenbeleuchtung und die Erschließung des Festplatzes.
Die westlich angrenzende Fläche soll wie bisher temporär genutzt werden, allerdings soll auch hier eine Strukturierung erfolgen. Die Parkflächen sollen durch den Einbau von Schotterrasen naturnah befestigt werden. Die Zufahrtsbereiche erhalten einen stärkeren Umbau mit Schotterrasen und eine Humusauflage, sodass sich zu Zeiten, wenn der Platz nicht genutzt wird, entsprechende Rasenflächen bilden können.
Auf der westlich angrenzenden Fläche unterhalb des Bolzplatzes könnten etwa 130 Stellplätze realisiert werden. Mit der Umwandlung eines Teils des Rasensportplatzes in einen mit Schotterrasen befestigten Parkplatz entstünden danach keine Beeinträchtigungen für die wandernden Tiere.
Neu ist die Planung, den bestehenden Erdwall nördlich des Parkplatzes zu entfernen. Eine Beprobung
zeigte, dass der Wall Altlasten enthält und ohnehin entfernt werden muss. „Momentan bewegen wir uns dort in einer Grauzone“, bemerkte Bürgermeister Daniel Enzensperger. Nach dem Entfernen des Erdwalls könnten etwa 80 neue Stellplätze entstehen.
Gegen die Erweiterung des Parkplatzes wandten sich Grüne und GUBB. Grüne-Fraktionssprecherin Silvia Queri fragte, ob es den Parkplatz wirklich brauche und stellte fest: „Der Parkplatz ist nicht notwendig.“Auch die Ausführungen in der Verwaltungsvorlage hinsichtlich der Sicherung von Erweiterungen durch einen Bebauungsplan hielt sie für fragwürdig. Ebenso wie Regionalverbandsgeschäftsführer Wilfried Franke, der an den regionalen Grünzug erinnerte, in dem der Bereich liegt. Martha Dauth hält eine Erweiterung ebenfalls nicht für notwendig: „Meistens reicht der Parkplatz aus“, sagte sie.
„Den Parkplatz brauchen wir“, widersprach Stefan Fehringer. Ihm ist die Ausweisung von Parkplätzen lieber als wildes Parken. Er will die Parksituation kanalisieren und abgeklärt wissen, ob der Geltungsbereich erweitert werden kann. „Wir machen nur Bestandssicherung“, unterstützte ihn Karl Bentele.