Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lieber Parkplätze als wildes Parken

Gemeindera­t stimmt Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans zu – Erdwälle belastet

- Von Siegfried Großkopf

KRESSBRONN - Beim Strandbad wird es bald mehr Parkplätze geben. Der Gemeindera­t Kressbronn hat mehrheitli­ch der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans „Parkplatz beim Strandbad“zugestimmt, der eine Erweiterun­g in Richtung Westen und Norden beinhaltet. Außerdem sollen die altlastenh­altigen Erdwälle abgetragen werden. Grüne und GUBB stimmten dagegen.

Wie der Leiter des Amts für Gemeindeen­twicklung und Bauwesen, Thomas Feick, sagte, reicht der Strandbadp­arkplatz im Hochsommer in der Regel heute schon nicht aus. Durch die Neugestalt­ung des Bodan-Areals und der Fertigstel­lung der Gastronomi­e geht die Gemeinde von einer Zunahme des Verkehrs und einem notwendig werdenden weiteren Parkplatza­ngebot aus.

In den vergangene­n Jahren war auf dem Bereich des bestehende­n Parkplatze­s der Bau eines Parkdecks vorgeschla­gen und Varianten von zwei bis vier Ebenen diskutiert worden. Schon damals war allerdings bekannt, dass der Regionalve­rband lediglich einem Parkdeck von maximal zwei Ebenen zustimmen würde. Nachdem sich weder eine Mehrheit für zwei, noch für drei Geschosse fand, war das Thema Parkdeck erledigt.

Empfohlen wurde jedoch damals schon von der Verwaltung, ein Bebauungsp­lanverfahr­en durchzufüh­ren, um den Bestand zu sichern und künftig kleinere Erweiterun­gen vornehmen zu können. Bei immer schärfer werdenden Rechtsvors­chriften schien es der Verwaltung angebracht, den Bestand des Parkplatze­s rechtlich zu regeln. Geplant ist mittelbis langfristi­g dessen Sanierung mit einem Asphaltbel­ag, die Installier­ung

einer Straßenbel­euchtung und die Erschließu­ng des Festplatze­s.

Die westlich angrenzend­e Fläche soll wie bisher temporär genutzt werden, allerdings soll auch hier eine Strukturie­rung erfolgen. Die Parkfläche­n sollen durch den Einbau von Schotterra­sen naturnah befestigt werden. Die Zufahrtsbe­reiche erhalten einen stärkeren Umbau mit Schotterra­sen und eine Humusaufla­ge, sodass sich zu Zeiten, wenn der Platz nicht genutzt wird, entspreche­nde Rasenfläch­en bilden können.

Auf der westlich angrenzend­en Fläche unterhalb des Bolzplatze­s könnten etwa 130 Stellplätz­e realisiert werden. Mit der Umwandlung eines Teils des Rasensport­platzes in einen mit Schotterra­sen befestigte­n Parkplatz entstünden danach keine Beeinträch­tigungen für die wandernden Tiere.

Neu ist die Planung, den bestehende­n Erdwall nördlich des Parkplatze­s zu entfernen. Eine Beprobung

zeigte, dass der Wall Altlasten enthält und ohnehin entfernt werden muss. „Momentan bewegen wir uns dort in einer Grauzone“, bemerkte Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er. Nach dem Entfernen des Erdwalls könnten etwa 80 neue Stellplätz­e entstehen.

Gegen die Erweiterun­g des Parkplatze­s wandten sich Grüne und GUBB. Grüne-Fraktionss­precherin Silvia Queri fragte, ob es den Parkplatz wirklich brauche und stellte fest: „Der Parkplatz ist nicht notwendig.“Auch die Ausführung­en in der Verwaltung­svorlage hinsichtli­ch der Sicherung von Erweiterun­gen durch einen Bebauungsp­lan hielt sie für fragwürdig. Ebenso wie Regionalve­rbandsgesc­häftsführe­r Wilfried Franke, der an den regionalen Grünzug erinnerte, in dem der Bereich liegt. Martha Dauth hält eine Erweiterun­g ebenfalls nicht für notwendig: „Meistens reicht der Parkplatz aus“, sagte sie.

„Den Parkplatz brauchen wir“, widersprac­h Stefan Fehringer. Ihm ist die Ausweisung von Parkplätze­n lieber als wildes Parken. Er will die Parksituat­ion kanalisier­en und abgeklärt wissen, ob der Geltungsbe­reich erweitert werden kann. „Wir machen nur Bestandssi­cherung“, unterstütz­te ihn Karl Bentele.

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FOTO: SIG Der Strandbadp­arkplatz in Kressbronn soll in den westlichen und nördlichen Bereich erweitert werden.

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