Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kleiderspenden nicht zum Container bringen
Appell der Hilfsorganisation Aktion Hoffnung – Markt für gebrauchte Kleidung ist eingebrochen
REGION (sz) - Die aktuellen Ausgangsbeschränkungen und die Zeit zuhause wird von vielen derzeit dazu genutzt, die Wohnung zu entrümpeln und den Kleiderschrank auszumisten. Auf den Gang zum Kleidercontainer sollten Spender derzeit allerdings verzichten. Das rät die kirchliche Hilfsorganisation der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Aktion Hoffnung, aufgrund der Verbreitung des Coronavirus und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten.
„Aufgrund der großen Verunsicherung ist der Markt für gebrauchte Kleidung de facto zusammengebrochen“, so Anton Vaas, Vorstand von Aktion Hoffnung. Gleichzeitig verzeichne die Hilfsorganisation nach wie vor ein starkes Spendenaufkommen.
Über die anhaltende Spendenbereitschaft freue man sich zwar – doch „wenn wir die eingehenden Spenden allerdings nicht mehr sortieren und weiterveräußern können, bekommen wir innerhalb kurzer Zeit ein enormes Lager- und Absatzproblem, was unkalkulierbare finanzielle Risiken für unsere Hilfsorganisation mit sich bringt“, so Vaas weiter.
In den kommenden Wochen sollten Kleiderspender daher darauf verzichten, gebrauchte Textilien in Kleidercontainern abzugeben, sondern diese zuhause aufbewahren.
„Wir bitten die Kleiderspender um Geduld, bis sich die Situation wieder entspannt und der Warenverkehr normalisiert. Dann freuen wir uns auch wieder über die Kleiderspenden, welche die Grundlage unserer karitativen
Arbeit darstellen“, so heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Hilfsorganisation weist zudem darauf hin, dass nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit beim Umgang mit Gebrauchttextilien
kaum eine Infektionsgefahr festzustellen ist.
Dies gelte sowohl für die Kleiderabgabe als auch für die Sammlung und Sortierung von Gebrauchttextilien sowie den Kauf von Second
Hand Kleidung. Da sich Viren im Gegensatz zu Metall oder Kunststoff auf Gewebe nicht gut halten können, sei eine Übertragung der Viren über gebrauchte Kleidung nach derzeitigem Wissensstand ausgeschlossen.