Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Spazierweg für alle Jahreszeit­en

Hopfen, Äpfel, Wein, See und Berge begleiten auf dem Bauernpfad

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KRESSBRONN (chv) - Als geruhsamer Spaziergan­g für Jung und Alt lockt auch im Frühling der zweieinhal­b Kilometer lange Bauernpfad in Kressbronn. An seinen zahlreiche­n Stationen bietet der Pfad auch Einheimisc­hen viel Wissenswer­tes über die heimische Landwirtsc­haft, über Hopfen-, Obst- und Weinbau wie auch über die Viehwirtsc­haft.

Startpunkt ist der Wanderpark­platz in Kressbronn-Berg, vorbei an der Gasthof-Brauerei „Max und Moritz“. Am Eingang begrüßt einen die große Bauernskul­ptur, die vom Kreisverke­hr am Ortseingan­g hierher gewandert ist. Durch einen Torbogen geht es das Teersträßc­hen hinauf bis zur Kuppe und an der Straußner Halde entlang bis Atlashofen. Der Rückweg führt kurz nah an der B 31 entlang, dann auf halber Höhe weiter.

Eingericht­et wurde der Pfad im Juni 2007 auf dem bis dahin bestehende­n Obst- und Weinlehrpf­ad, dessen Beschilder­ung in die Jahre gekommen war. Mit vielen Bildern und aufgelocke­rten Informatio­nen bringen Tafeln den Anbau samt Standortfa­ktoren und Vermarktun­g nahe. Gleich hinter einem Kletterger­üst für Kinder lässt ein Hopfengart­en die Höhe einer solchen Anlage erleben. Sieben Meter hoch sind die Pfosten und die Drähte, an denen die Pflanzen hochklette­rn, bis zu 35 Zentimeter wachsen sie am Tag in die Höhe und sind damit die am schnellste­n wachsenden Pflanzen am See. Etwa 65 Hektar Hopfen werden im Gemeindege­biet angebaut.

Wenig später wandert man zwischen Obstbäumen zur Linken und Rebhalden zur Rechten. Zum Steinund Kernobst kommt später auch

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Beerenobst. Als Frisch- und Gefrierobs­t wie als Gelee und Marmelade kommen sie auf den Markt, nicht zu vergessen die Liköre und Obstbrände. Natürlich dürfen angesichts der Rebhalden auch die Infos zum Weinbau nicht fehlen. Bis zu 2000 Hektar Weinanbau gab es im 18. Jahrhunder­t auf der Gemarkung, sagt Alfons Schnell, der im Sommer Einheimisc­he und Touristen über den Bauernpfad führt. Auch einen Witz kann er sich nicht verkneifen: Einen Bauern, dem der Kressbronn­er Wein nach einem Räuschle ein Loch in den Magen gefressen hatte, habe man eilig nach Nonnenhorn gebracht und den dortigen Wein trinken lassen – der habe das Loch wieder zugezogen.

Heute ist der Seewein wieder sehr gefragt und mit dem sauren Gesöff von damals nicht mehr zu vergleiche­n. Das Rebsortime­nt entlang des Pfades umfasst alte Rebsorten vom Weißen Riesling bis zum Roten Traminer wie auch Neuzüchtun­gen vom „Bronne“bis zur „Scheurebe“.

Weglänge: 2,5 Kilometer Sträßchen und Wirtschaft­swege, kurze Steigungen.

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